Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-MZ18
Zeitschrift für kritischen Okkultismus und Grenzfragen des Seelenlebens
Band 2
Seite: 13
(PDF, 80 MB)
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Hellseher oder Taschenspieler?

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zusammenfassen will. Dabei ergeben sich zunächst als wichtigste Hauptabteilungen
:

1. Gruppe: Planmäßig vorbereitete Aufgaben.

2. Gruppe: Improvisierte Spontanleistungen.

Bei der nachfolgenden Besprechung bezeichne ich als positiv solche
Leistungen, die eine mehr oder minder große Übereinstimmung mit der
Wirklichkeit zeigen, als negativ solche, bei denen das nicht der Fall ist.

A. Planmäßig vorbereitete Aufgaben.

Dies ist die wichtigste Gruppe, der eigentlich allein Beweiskraft
zukommt. Die 14 hierher gehörigen Einzelleistungen zerfallen in folgende
Untergruppen:

1. Optisch sichtbare Schriftstücke (5)

Nr. III, IY, XI, XY, XYIII, sämtlich......positiv

2. Geschlossener Brief, Inhalt der Mittelsperson

bekannt. Telepathischer Yersuch, Nr. YIII.....negativ

3. Geschlossener Brief, Inhalt der Mittelsperson
unbekannt, jedoch Dr. Altfeld und mir bekannt
. Hellsehversuch Nr. YII......... negativ

4. Geschlossene Briefe, Inhalt keinem Anwesenden

bekannt (4). Hellsehversuch Nr. II, Y, XIII, XYI. . . negativ

5. Psychometrische Yersuche (3) Nr. IX, X, XII .... negativ

Aus dieser Übersicht ergibt sich, daß nur die Yersuche mit optisch
sichtbarer Schrift positiv ausgefallen sind. Waren hierbei okkulte
Kräfte im Werke, oder waren diese Erkenntnisse auf natürlichem Wege
erworben? Diese Frage ist nun zu beantworten. — Zur Klärung dieses
Problems machten wir nach der Sitzung ohne Beisein von S. einen
Kontrollversuch. Der Herr Kollege Dr. Wiehern aus Bielefeld
ließ sich von Herrn Dr. Pape in aller Ruhe einen doppelten Augenverband
mit derselben Binde anlegen, zunächst ohne Polster. Dabei zeigte
es sich, daß Herr Dr. W. ohne j ede S chwierigkeit am unteren
Rande des Yerbandes vorbei jedes Schriftstück lesen konnte!
Der Yerband wurde nun von neuem angelegt, diesmal mit Wattepolstern
auf den Augen, und auch jetzt gelang das Lesen, nachdem
mit Hilfe der Gesichtsmus.ku 1 atur der Yerband ein
wenig nach oben verschoben war, was Herr Dr. W. leicht
fertig brachte!

Damit ist für jeden unvoreingenommenen Beobachter das Problem
gelöst: Die zutage getretenen Hellsehkünste des Herrn S. waren weiter
nichts als Taschenspielerkunststücke!

S. las die Schriftstücke mit seinen natürlichen Augen,
indem er am unteren Rande der Augenbinde vorbei sah.
Überdies hatten Herr Prof. Bavink sowohl wie Herr Dr. Altfeld während
der Sitzung einwandfrei beobachtet, daß der Augenverband an den fraglichen
Stellen deutliche Lücken ließ. Es ist jetzt auch erklärlich, wes-


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