Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-MZ18
Zeitschrift für kritischen Okkultismus und Grenzfragen des Seelenlebens
Band 2
Seite: 139
(PDF, 80 MB)
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Das Urteil über Swedenborg im Lichte der heutigen Wissenschaft.

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eine Aussage unantastbar zu machen geeignet sind! Bei derart geringei
Beschlagenheit im Gebiete der Psychologie der Aussage kann es nicht
wundernehmen, daß Hoffmann von Swedenborgs übernatürlichen Fähigkeiten
überzeugt bleibt, obwohl er selber das bisher wertvollste Material
beigesteuert hat, den Glauben daran zu erschüttern.

Es wird im Nachfolgenden genügen, die drei Kernstücke aus dem
um Swedenborgs Person verbreiteten Wunderreich herauszulösen und
kritisch zu prüfen, soweit dies möglich ist, denn eben diesen drei Kernstücken
begegnet man wieder und wieder als den verläßlichsten Zeugnissen
für Swedenborgs übernatürliche Fähigkeiten, und wenn selbst sie
sich als unglaubhaft erweisen, zerflattern die kleinen anderen Geschichten
und Gerüchte aller Art, die von geringerer Bedeutung und erst recht unverbürgt
sind, völlig in nichts. Bevor wir uns mit jenen Erzählungen
befassen, wird es aber von Wert sein, das Wichtigste über Swedenborgs
Leben und Entwicklungsgang zu erfahren.

Emanuel Svedberg, als Sohn des Bischofs von Westergötland, Jasper
Svedberg, am 29. Januar 1688 auf Sveden in Dalarne (nicht in Stockholm!)
geboren, studierte in TIpsala Naturwissenschaften, Mathematik, Theologie
und Philologie, machte dann von 1710—1714 ausgedehnte Reisen im Ausland
und wurde nach der Rückkehr in die Heimat zunächst als Ingenieur
für Kanäle und Docks, dann 1716 als Assessor im Bergwerkskollegium
angestellt. Einige technische Erfindungen lenkten die Aufmerksamkeit dermaßen
auf den hochbegabten, jungen Beamten, daß ihm 1718 im schwedischen
Kriege gegen Norwegen die technische Aufgabe anvertraut wurde,
die Fortschaffung von 7 Schiffen 5 Stunden weit über Berg und Tal zu
bewerkstelligen. Mit Hilfe eines selbsterdachten Rollensystems löste er
das Problem so vortrefflich, daß er 1719 unter dem Namen von Swedenborg
geadelt wurde. Der gewaltsame, offenbar durch Ermordung erfolgte
Tod König Karls XH. vor Frederikshall (11. Dezember 1718) machte
seiner Laufbahn als Militäringenieur freilich bald ein Ende; ebenso kamen
Arbeiten ins Stocken, die Swedenborg in Karls XII. Auftrag seit 1717
für die Herstellung eines Götakanals unternomen hatte und die schon so
weit gediehen waren, daß an einer großartigen Schleuse gearbeitet wurde.
Dieser Kanalbau, dem sich Swedenborg mit begeisterter Hingabe widmete
und von dem er erwartete, er werde „nach seiner Vollendung ein Weltwunder
sein", ist nun erst über 100 Jahre später, und zwar in ziemlich
kleinen Dimensionen vollendet worden. Erneut ging Swedenborg auf jahrelange
Reisen, die vor allem dem Studium ausländischer Bergwerke gewidmet
waren. In den Jahren 1734—1745 veröffentlichte er dann eine
Reihe von wissenschaftlichen Schriften, in denen er die Idee eines neuen
Natursystems entwickelte. Er wurde ein geschätztes Mitglied vieler gelehrten
Gesellschaften und trat auf einer neuen, vierjährigen Auslandsreise
1736—1740, die ihn nach Deutschland, Holland, England, Frankreich
und Italien führte, auch persönlich mit zahlreichen bedeutenden Wissenschaftlern
in Berührung.

Bis dahin war von seinen übernatürlichen Fähigkeiten, durch die er


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