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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0038
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Nach jeder Sitziumg ist Herr Khiiski vollkommen ermattet und muß
öfters, bevor er noch das Bewußtsein erlangt hat, zu Bett gebracht werden,
wo er erst nach einer halben, manchmal auch erst nach mehreren Stunden
erwacht. Dann fühlt er sich wohl genug, trotz der späten Stunde noch
einen Spaziergang zu machen.

Sehr belästigt ist er durch den schon erwähnten Schluckser, der oft
einige Tage naoh Sitzungen anhält.

I«m allgemeinen macht Kluski nicht mehr als eine Sitzung in der
Woche, -er zieht es vor, nur alle 14 Tage zu experimentieren, da es> ihn
zu sehr anstrengt, und weil er dann sowohl quantitativ als auich qualitativ
bessere Phänomene erzielt.

Er sagt, daß er dann die besten Sitzungsresultate habe, wenn er
von „Drüben" die Weisung hat, eine Sitzung zu machen. Diese „Aufforderung
" wird ihm durch einen Bolen überbracht, der ihn in seinem
Büro während der Arlbeit aufsucht, der «sich ihm gegenüber ans Pult
setzt, dais inmitten des Raumes steht. Die Erscheinung spricht nicht zu
ihm »und verschwindet nach einer Weile, Kluski aber weiß, daß dies
eine Aufforderung von „Drüben" ist, eine Sitzung zu machen, und ruft
dann seine Freunde telephonisch zusammen.

Um meinen Bericht zu vervollkommnen, möchte ich einige allgemeine
Erläuterungen über meine Beobachtungen beilfügen. Ich habe das sog
vEkloplasana", das bei anderen Medien scheinbar das Material bildet,
aus dem Hände, Köpfe und ganze Erscheinungen unter dem Einfluß des
Medkwns oder der Sitzungsteilnehmer, oder beider, geformt werden,
nicht gesehen.

Im Falle Kluski erscheinen die Phantome meist unerwartet, hinter
oder neben dem Medium. Ich sah dann etwas wie einen leuchtenden
Kauen oder Nebel, der über denn Kopfe de.s Mediums wie eine kleine
Wolke lag. Die Wolke ging seitwärts, und in wenigen Sekunden wurde
daraus ein menschlicher Kopf^ oder isie breitete sich senkrecht aus, und
es wurde aus ihr eine ganze menschliche Erscheinung, die sofort anfing
herumzugehen, »usf. Sehr oft jedoch erschienen die Phantome in Entfernung
vom Medium hinter den Rücken der weit wegsitzenden Teilnehmer
und oft auch in einem entfernten Teil des Sitzungsraumes.

Bei verschiedenen Gelegenheiten erschienen die Phantome hinler
meinem Rücken, ich wurde sie durch das Geräusch ihres Atems, das ich
deutlich hören konnte, noch bevor die mir gegenüber Sitzenden sie sahen,
gewahr. Wenn ich mich umdrehte, sah ich ihre Gesichter einen Fuß
breit von mir entfernt, sie lächelten, sahen mich aufmerksam an. Manche
von ihnen atmeten so heftig, als kämen sie von einem anstrengenden
Laufe, und bei dieser Gelegenheit fühlte ich ihren Ateim auf meinem
Gesicht. Einmal horchte ich auf die Herzschläge eines Phantoms.

Die Erscheinungen bewegten sich rund um den Tisch und um die
Teilnehmer; sie machten so seltsame Bewegungen und Sprünge, daß,
wenn sie wirklich mit dem Medium durch eine ektoplasmische Schnur
oder ein ebensolches Band verbunden wären, die Teilnehmer davon umwickelt
werden müßten. Ich habe in diesem Zirkel von den Teilnehmern
auch nie eine derartige ektoplasunische Verbindung nennen
hören.


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