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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0048
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Mr. Swdre, der Referent der „Revue Metapsychique", sagt mit Bezug
auf die Darlegungen Houdinis folgendes: „Wir haben schon erklärt, daß
es ein großer Irrtum ist, Rrestidigitateure als Schiedsrichter in metapsychischen
Fragen zu nehmen, denn die Phänomene, welche wir studieren
, überschreiten weit die Hilfsmittel ihrer Kunst. Sie haben gleichwohl
eine professionelle Neigung, die Phänomene durch Tricks zu erklären
. Unter der Annahme, daß Houdini aufrichtig ist, sein Vorurteil
ist doch evident, bemerkt Bird. Aber noch mehr, Houdini hat bei seiner
Prüfung eine Anzahl Fehler begangen, welche seine Inkompetenz zeigen,
und schließlich hat er Margery nicht in flagranti ertappt, wie wir es z. B.
im Falle der Albertine getan haben. Der Schluß ist, daß die Meta-
psychiker, wenn sie genügend Erfahrung besitzen und vor allem wissenschaftlich
vorgehen, ohne sich von der dramatischen Seite der Phänomene
verwirren zu lassen, besser qualifiziert sind als die Illusionisten, und
diese nicht nötig haben zur Aufdeckung von Betrügereien des Mediums.

Aber im Falle Houdini sind dunkle Punkte vorhanden, welche es
verbieten, sein Zeugnis im Urteil über die Ehrlichkeit Margerys mitreden
zu lassen, für die wir eintreten können in Ermangelung jedes positiven
Beweises. Bezüglich des Beweises durch den elektrischen Kontakt *)
sagen wir nur, daß derselbe unter solchen Bedingungen
niemals hätte angenommen werden dürfen. Die Photographie
zeigt uns den Apparat auf dem Boden, 15 cm von dem Fuß des
Mediums entfernt. In dieser Situation ist die Möglichkeit des Betruges,
wie auch die Möglichkeit der Anklage auf Betrug zu leicht
gegeben Man mußte den Apparat, wenn nicht in unerreichbare Entfernung
, so doch wenigstens in eine Position bringen, welche den Betrug
offenbar erkennen ließ. Die Hebung des Tisches mit dem Kopfe ist
eine besser formulierte Anklage, und alles kommt darauf an, zu wissen,
wie weit sie verbürgt ist. Bird stellt sie formell in Aibrede, denn er
hatte während der Levitation s$ne Hand frei gemacht, um zu kontrollieren
, und die Hand «auf die Schulter und die Brust Margerys gelegt.
Bleibt noch der Fall mit dem Käfig, den Bird als Gegenklage ausnützt
gegen Houdini. Vor der Sitzung hafte Houdini das Funktionieren des
Kontaktes ausprobiert. Nun, auf die Bitte „Walters" hin, untersuchte
man den Apparat und fand in einem Winkel ein Stück Gummi, das den
Kontakt nicht hinderte, das aber deu notwendigen Druck viermal stärker
erforderte. Jeder schwur zu allen Götteirn, daß er unschuldig sei. Is
fecit cui prodest. sagt ein juristischer Spruch.

Ein zweiter Beschwerdepunkt gegen Houdini. Durch die zweite Persönlichkeit
des Mediums wurde vor der Sitzung das Vorhandensein
eines biegsamen Lineals im Käfig angegeben und mit Entrüstung als eine
Perfidie des Prestidigitateurs bezeichnet. Nun wollte Houdini den Käfig
nie durch die Mitglieder des Komitees untersuchen lassen, und Comstock,
der doch nicht, wie Bird und Carrington, verdächtig war, gegen Mlargery
Nachsicht walten zu lassen, machte Houdini deshalb Vorhalt. All das
sind Vermutungen, welche schwer gegen Houdini sprechen, undf man

*) Man sehe den Bericht in den „Psych. Studien", 1925, lieft VIT, S. 399 ff. nach

Peter.


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