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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0050
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von Ektoplasma, das man bei rotem Licht oder im Scheine der
Jeuchtschirme sehen konnte. Margery wurde auf der linken Seite von
Dingwall kontrolliert und auf der rechten Seite von ihrem Gatten. Sie
hatte phosphoreszierende Bänder um die Handgelenke und an den Fußknöcheln
und ein Band mit einer leuchtenden Kokarde an der Stirn. Nur
Mac-Dougall beklagt sieh, daß er niemals den rechten Arm des Mediunis
sicher feststellen konnte wregen des unaufhörlichen Wechsels der Position
desselben. Es schien ihm überdies, daß alle Bewegungen des Ektoplasmas
in Uebereinstimimmg mit den Bewegungen des rechten Armes waren.
Schließlich konstatierte er, daß in einem gewissen Moment der leuchtende
Fleck auf der Slirne Margerys verschwunden war und sich dem Tische
näherte in dem Augenblick, in dem ein Leuchlring von dort zu Boden
geworfen wurde. All das ging vor sich, wie wenn Margery den Ring
mit den Zähnen oder den Lippen ergriffen hätte, denselben hin und her
schwenkend und ihn dann auf den Boden fallen lassend.

Infolge dieser Sitzungen schrieb Mac-Dougall einen vertraulichen Brief
an Dingwall, in welchem er letzteren wrarnte vor „dem Spiel Walters**,
nämlich das Versprechen eines neuen wunderbaren Phänomens. Dougall
kritisierte nachdrücklich das Fehlen der Kontrolle der rechten Hand des
Mediums.

In anderen Sitzungen wurde ein Korb, der rechts neben dem Medium
stand, zweimal bis zur Tischhöhe gehoben unglücklicherweise aber fand
Mac-Dougall, der die Füße des Mediums unter dem Tisch zu kontrollieren
suchte, dieselben nicht. Was die Photographie des Ektoplasmas anlangt,
zeigte sie nur das Vorhandensein einer Lunge oder eines Teiles einer
Lunge eines Tieres mit dem anhaftenden Hals. Endlieh erschienen dem
Professor Mac-Dougall die „direkten Stimmen4' als undeutliche Töne, welche
am Tischrand in der Nähe Margerys ausgestoßen wurden. Sie waren
begleitet von einem Hauch frischer Luft, mit einem Hauch nach Kautschuk.
Mac-Dougall glaubt daher, daß die Töne und der Hauch mit einer
Kautschukblase erzeugt sind, welche von der rechten Hand des Mediums
gepreßt wurde. Der Professor erklärt, daß er ein einziges Phänofmen
unter befriedigenden Bedingungen forderte, nämlich die Levitation des
leuchtenden Megaphons. „Ich war bereit," sagt Mac-Dougall, „jeden Tag
eine Sitzung abzuhalten, um das Phänomen zu erhalten. Es geschah nicht,
und das Versagen dieser vernünftigen Forderung*) war der letzte und ausschlaggebende
Gnuid für meine Entscheidung, daß der Bewreis eines
supernormalen Charakters der Phänomene nicht erbracht ist"

Das Rätsel der Margery bleibt also für die wissenschaftliche Meinung
bestehen, auch nach der kräftigen, geistreichen und gewiß loyalen Verteidigung
Mr. Birds. Es ist zu hoffen, daß es auf dem Kontinent gelöst
wird. Wenn Mme. Crandon sich der Prüfung durch das „Institut Meta-
psychique" unterziehen will, so können wir ihr versichern, daß sie hier
die sympathischste Aufnahme finden wird, aber sie muß ihrerseits uns
ein Minimum der experimentellen Garantien zugestehen, ohne welche
die Prüfung völlig wrertlos wäre.

*) Ueber die m e t h o J o 1 o g i s c h e V e r n ü n f t i g* k c i t derailiger, aus-
di iu klirh best iniin (ei Forciei nngen an ein Medium läßt si< Ii «.(leiten, D.Sduifil.


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