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Bleuler: Der Okkultismus in Urkunden. 51

und Täuschungen, die in diesem Buche stehen, auf! das was ich sah, nicht anwendbar
sind. Ferner weiß ich von einem hochangesehenen Wissenschaf ler, der
dabei gewesen, aber mit seinen Erfahrungen noch nicht an die Oeffenllichkeil
freien möchte, daß auch die kritisch eingestellten Beobachter in Wien während
mehr als eines Jahres dem Medium Willy nichl hinler die supponieiien
Schliche kommen konnten. Es ist also bei diesen Vorgängen etwas in Tätigkeit,
was ich nicht kenne - - und die Kritiker auch nichl: und da es auf änderten
okkulten Gebieten, die ^oll dem physikalischen Mediumismus bis jetzt gar nichl
genügend zu trennen sind, nach meiner und anderer Erfahrung nur noch mit
Anwendung \on unwahrscheinlichsten Spitzfindigkeiten gelingt, der \nnahme
\on etwas bisher auch prinzipiell Unbekanntem zu entgehen (s. unten Baer-
w aldj, so muß ich bis auf weiteres die Existenz dieses Neuen fiir das Wahrscheinlichere
hallen Wenn aber das Problem in absehbarer Zeit geklärt wird,
und wenn es auch in negativem Sinne wäre, so hätte man es eben nur denen
zu verdanken, die den Mut besaßen, ihren Manien aufs Spiel zu sel/en, und die
als echte Wissenschaftler immer und immer wieder experimentierten und die
\ ersuchsanordnungen in stetem Kampfe mit den Medien immer schlüssiger
machten -- wofür man sie mit Spott und noch Schlimmerem bewirft.

11. Band: Dr. Bichard B a e r w a 1 d: Die intellektuellen P h ä n o -
monc. Mit Abbildungen. 38a S.

Yerf. bringt eine Auslese aus der unübersehbaren Literatur über Telepathie
, einschließlich Fernhypnose, Erscheinungen der Lebenden und der Toten,
Hellsehen, Prophezeiungen, und über Geistererscheinungen, deren Beweiskraft
für die aerschiedenen Auffassungen möglichst objektiv und eingehend untersuchend
, wobei er sich - was hier leider nicht selbstverständlich ist — eines
salonfähigen Tones befleißig!. Die Telepathie hält er für erwiesen, nicht aber
die anderen Formen: erstere wird ihm geradezu zur „Zentralursache'", auf die
er die meisten der Phänomene, soweit er sie für sicher oder wahrscheinlich hält,
zurückführen möchte. Daneben wird auch die Hyperästhesie der ,,sensitiven"
Medien eine besondere Bolle zugeteilt: „Und da soll es ganz unmöglich sein",
sagt Verf., „sinnliche (optische Ret.) Eindrücke aus dem Innern eines hölzernen
Kastens zu empfangen oder das unwillkürliche Denkflüslern eines telepathischen
Senders zu hören, der im Nebenzimmer hinter versc!ilos«enen Türen sitzt.'*
liier scheint mir nun doch die Vorsicht des Verfassers zu sehr nach der einen
Seile zu neigen. Wir kennen ja die hypnotische Verfeinerung der Sinne, aber
daß diese eine ganz andere Größenordnung der Energien benutzen
können als die allgemein bekannte, ist bis jetzt auch von C h o vv r i n
nicbl bewiesen. Man muß sich geradezu fragen, könnte man nichl mit größerer
Wahrscheinlichkeit solche Uebersensitivität auf Hellsehen zurückführen! Es
handelt sich ja auch bei der Ueberempfindlichkeit nicht bloß um Besonder-
heilen der Quantität, sondern auch der Qualität; das „unwillkürliche Denk-
f lüstern" z. B. ist gar nicht nur leiser als das Sprechen, sondern seine Laute
sind gewöhnlich so wenig formiert, wie die rudimentären Sehreibbewegungen,
mit denen der Moloriker oft lebhafte Gedanken begleitet; und dann soll man
das Denkflüstern auch verstehen, wenn der Mund geschlossen bleibt; dem ist
z. B. entgegenzuhalten, daß Geisleskranke nicht so selten mit geschlossenem
Munde reden, und zwar stimmhaft, und dennoch ganz unverständlich bleiben.
Und wenn angenommen wird, der Sensitive könne das lletinabild eines
von «einem Gegenüber beobachteten Gegenstandes direkt sehen, so

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