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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0072
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Schwierigkeit <I«»r Bestimmung des Tatsächlichen im w issoiwhaflsgültigen Sinne
der Trennung von Sein und Schein.

Zu jenen Fehlerquellen zählt etwa die \ orw eehslung unbewußter Zeichensprache
, dos MuskoIIesons oder der Gleichförmigkeil dos seelischen Geschehens
in zwei oder mehreren Menschen mit einer l ebortragung im engeren telepathischen
Sinne. Dahin gehör! die Vorkonnung der Mehrdeutigkeit bei sogenannten
Prophezeiungen nach dem Schema des anliken Orakelspruches: ..Wenn \le\an-
dor den Il.hs überschreitet, wird er ein großes Reich zerstören.*' |Ob das
eigene oder ein fremdes, is! vorsichtigen* eise nichl gesagt.) Ferner die einseitige
Beachtung des Positiven, der Treffer, und das schnelle \ ergO'-sen de«>
'Negativen, der Molen. Dahin gehört schließlich die ganze Fülle möglicher
I anschlingen, sei es in Form ungenauer Beobachtung oder unzulänglicher Erinnerung
, die \ ervvechshmg des ,.Tricks" mit einein aus dem Kähmen des natürlichen
Scholiens heraus fallenden ^ organge. Okkulte Sil/ungen in verdunkelten
oder nur von Kol lieht erhallten Käumen erhöhen die Gefahren solcher Pause
Illingen um ein \ ielfaches. So Kl unter diesen Bedingungen beispielsweise
die Lokalisalion der Geräusche und ,.kloplldno" sowie die Erhaltung der \uf-
meiksamkeilsspannung besonders emhwerl, die \blenkung aber in entsprechender
W ois° erleichtert. W < lebe Täus'-hungsmögliehkeilen bei solchen Sil/ungen
in Frage kommen, biweis! die Tatsache, wie leicht es einem geübten Taschenspieler
wird, eine s-inoi von Sh/img^leiinohmorn angeblich festgehaltenen
Hände oder gar beide Hunde /u befreien durch ein geschicktes Ineinandei-
schieben der fremden Hände.

\ ergcgenvvärtigl man sich solche Fehlerquellen, so crinißl man die Sehwie-
ligkoit in dem unerforschten Lande des Okkulten'* zur Feststellung einer
Tatsache im wiesen ehafhmolhodisohen Sinne zu gelangen. Leiehlgtauhige
nehmen es hier wie auf ander« n (iebieten weil leichler mit der Vnerkonnune
einer Ta'<iche, die hei kritischer Goisleshallung schneller behauptet ab all-
gemein gullig begründet ist. SiHi°rlicb fällt der Begiiff der Tatsache an «»ich
nicht mit dem Begriff einer beweisbaren Talsaeho zusammen. Ein einmalige-,
Erlebnis, eine sinnliche Wahrnehmung kann den l eber/ougungswerl des Tatsächlichen
in dem Einzehnens Hhon bis /u einem nichl mehr sleigouingsfähigen
Grade der Gewißheit hervorbringen. \ber solche Tatsache isl alsdann keine allgemein
giillige. Sie isl. parad.)\ gesprochen, nur Tatsache für das Ein/elsubjekl,
aber keine Talsache für das fremde Subjekt.

Wissenschaftlich, allgemein gültig i cgriiiuMc Tatsachen dagegen gellen
lur jedes Subjekt, das die entsprechenden Bedingungen für den Finlrilt der Tatsache
nachzuprülen oder experimentell zu wiederholen in der Lage Ist. Zum
Bi griffe einer solchen Tatsache im vv issonsolia Lisino lhodi\ohon Sinne gehör! die
B(/iehuni» auf einen objektiven Seins- oder Gosehehons/usammonhang. Objektivität
bedeutet dabei negativ die l nabhängigkeil von W illkür und Befangenheil
des Subjekts von Täuschungen Halluzinationen und Wünschen, positiv die "Beziehung
auf einen- im günstigsten Falle durch Ypparalo regislriorbaren experimentell
zu ermittelnden, durch Photographie (oder gar Filmaufnahmen» und
Protokolle verfolgten oigongoseizliehon Sachverhalt. Line ..okkulte Tatsache
"* is' den.nach streng genommen ein Widerspruch in sich; denn eine allgemein
nachgewiesene Tatsache als solche ist ?iichl mehr „verborgen" und
,,dunkel '. Sie bleibt es - darin gründe! das relalhe Keehl des Kegriffes einer
okkulten Tatsache - höchstens, insofern das als tatsächlich festgekeilte Ereignis


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