Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0101
82

Zeitschrift für Parapsychologie. 2. Heft. (Februar 1926.)

zu erleben, war ich von der Eehlheil dieses Wenigen \ollkommen überzeugl.
Vn der medialen Begabung der Eleonore Zugun konnte daher für mich kein
Zweifel mehr bestehen, wenn sich auch ihre — starken — Kräfte roh und
ungefügig gezeigt hatten, sogar ein gewisses Maß absichtlicher Itosheit erkennen
ließen. In geistigen Kontakt mit ihnen zu gelangen, war mir ungeachtet
aller Bemühungen nicht gelungen. Dennoch bin ich der Ansicht, daß
Eleonore 'Zugun nach entsprechender, wenn auch mühevoller und langwieriger
Einarbeitung, ein wissenschaftlich brauchbares Medium werden kann. Möge
es mir \ergönnt sein, diese Arbeit in absehbarer Zeil beginnen zu können!

Weltanschauliches und Theoretisches.

Die parapsychologische Wissenschaft.

(%Vortrag, gehalten in der medizinischen Fakultät von Paris am 24. Juni 1925.)
Von Charles Riehet, Paris, Professor an der Sorbonne und Mitglied des

„Tnslitut de France'*.

Ueberselzl von Rudolf Lam b er (.

I.

Ehe ich, den berechtigten Gesetze 1 der Altersgrenze entsprechtnd, meine
Vorlesungen abschließe, möchte ich Sie \on diesem hohen Lehrstuhl aus, den
ich so lange inne halle, noch durch eine ganz kurze Darlegung bekannt
machen mit den Grundsätzen der Parapsychologie, einer neuen Wissenschaft, die
dem offiziellen Unterricht der Physiologie noch nicht eingereiht ist. Und doch
ist sie ein Bruchstück der Physiologie, zu d*»r sie unbedingt gehört, ja sie wird
vielleicht demnächst der klassischen Physiologie zugezählt werden.

Ich bilde mir nicht ein, diese Wissenschaft, der einen Namen zu geben ich
mich erkühnte, geschaffen zu haben. Sie wurde begründet durch einen der
größten Gelehrten unsrer Zeil und aller Zeiten, durch Sir William Crookes.
Nach Crookes, nach Myers habe ich versucht einen einheitlichen und durchweg
wissenschaftlichen Lehrstoff daraus zu machen.

Früher nannte man okkulte Wissenschaften eine Menge von sonderbaren
Erzählungen, \on dämonischen Geschichten. Fakirismus, Mesmerismus, Somnambulismus
, Hellsehen, Spiritismus. Ich nannte sie metapsychisch (in Deutschland
parapsychologisch). Als Entschuldigung für diesen neuen Ausdruck dient
mir — in aller Bescheidenheit sei es gesagt — die Autorität des Aristoteles,
der anschließend an ein Buch über Physik, die Gesetze besprach, welche über
die Physik hinausgehen oder wenigstens aus ihr hervorzugehen scheinen; er
nannte diese höhere Physik .,Metaphysik" Ebenso gibt es, anschließend an die
klassische Psychologie, eine, früher okkult genannte, über die klassische, hinausgehende
, oder wenigstens auf sie folgende Psychologie. Das ist die Mela-
psychologie (oder Parapsychologie).

Ich verbreite mich darüber nicht weiter. Das Wort isl schon lange in den
ständigen Gebrauch übergegangen.

IL

In erster Linie muß der Sinn des Wortes Parapsychologie begrenzt werden.
Wir nennen ein Phänomen dann parapsychologisch, wenn es sich nicht aus


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0101