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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0107
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Zeitschrift für Parapsychologie. 2. Heft. (Februar 1926.)

Nachdem Tardieu seine packende Erzählung beendet hatte, bal ich ihn.
sie mir aufzuschreiben, was er auch baldigst tat. Diese lange Erzählung wurde
im Mai 1914 gedruckt und veröffentlichl. Beachten Sie das Datum ... Mai 191/1
Tardieu fügte hinzu: .Alle Einzelheiten, die mir Saurel in bezug auf meinen
Vnzug, auf das in einem Käppi gezählte Geld gab, bewahrheiteten sich nach
einem Jahr. Ende Uigust, mit einer Ambulanz des Koten Kreuzes nach dem
Osten gehend, hatte ich auf den Boulevards eine Geldsammlung \eranstaltel,
und als mein«' Kameraden in der Eisenbahn sich fragten, wohin wir fuhren,
erinnerte ich mich plötzlich dessen, was mir Saurel gesagt hatte, und rief:
.Nach Hirson, nach Sedanl* Saurel kehrte Endo September 1870 nach Paris
zurück. Kur/ darauf befiel ihn die Blulfleckenkrankheit und er starb binnen
drei Tagen, ich kam gerade noch zeitig genug, um ihn zu sehen."

„Von der anderen Prophezeiung, die sich noch nicht verwirklicht hat, sich
vielleicht nicht aerwirklichen wird, weiß ich, daß es Zeit ist, sie Thnen mitzuteilen
, denn die Ereignisse werden sich überstürzen."

Ich denke, meine lieben Freunde, daß nach solchen Berichten und solch
eindringlicher Bestätigung Sie nicht zweifeln werden, daß es Vorahnungen gibt.

Wie mein vortrefflicher Kollege Bozzano, einer der gelehrtesten Parapsy-
chologen unsrei Zeit, sagte: „Die Vorahnung ist die außerordentlichste und zugleich
die am sichersten nachgewiesene Tatsache der Parapsychologie."

Ich weiß wohl, daß diese kurze Vuf Zählung durch mehr Einzelheiten gestützt
sein müßte, aber ich eile zum Schluß: gewisse, sich auf unwahrscheinliche
Geschehnisse beziehende \ orahnungen können nicht auf Zufall beruhen.

Ich empfinde so gut wie jeder andre die Ungeheuerlichkeit und Unwahr-
scheinlichkeit der Vorahnung. Sie hat etwas Unvernünftiges. Man möchte sagen:
.,Das ist unmöglich." Sei dem, wie ihm wolle! Ich werde mit dem großen
William Crookes antworten: .Jch sage nicht, daß es möglich ist. ich sage,
daß es ist."

VI. Experimente der Subjekt Ken Paraps)chologie.

\ ou der Beobachtung gehen wir zum Experiment über.

Die Beobachtungen sind sowohl durch ihre Zahl als auch ihre Qualität
überzeugend. Vher es gibt etwas Ueberzeugenderes als die einfache Beobachtung.
Es gibt die „hervorgerufene" Beobachtung, es gibt das Experiment. Und damit
begeben wir uns auf das Gebiet der reinen Physiologie, denn hervorgerufene Beobachtung
ist experimenteller Determinismus.
4 Zur Vereinfachung wollen wir Kryptästhesie, d. h. \erborgene Empfindungsfähigkeit
, die außerordentliche Fähigkeil nennen, die der Geisl in seltenen Fällen
besitzt, Zeichen (\ ibrationen 1 aufzufangen, die unsre normalen Sinne uns nicht
zu \ermitteln \ermögen. Es ist so ziemlich nachgewiesen, daß die kryplästhe-
tische, bei den meisten Menschen mehr oder weniger latente Kraft durch
Hypnose, Somnambulismus, durch den medialen Trancezustand ausgelöst wird.
Wir können daher methodisch gründlich, ganz in Ruhe die kryptästhetische
flellsichtigkeit an solchen "N ersuchspersonen untersuchen.

Ich kann Ihnen auch hier mit durchaus beweiskräftigen Beispielen dienen.

Mein Freund Hericourt übergibt mir, in einem sorgfältig \ersiegelten Umschlag
, eine mir unbekannte Zeichnung. Das Medium \lice sagt, es sehe in
dem Umsehlag einen Soldaten mit Käppi und drei Tressen (Rangabzeichen).
Die Zeichnung, die mir Hericourt übergeben Itatie. war nach einer phologra


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