Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0114
Richet: Die parapsychologische Wissenschaft.

95

schweben und spielen, er hörte lauten Lärm ohne Berührung, das alles immer
bei hellem Licht in einem chemischen Laboratorium und in Gegenwart ehrwürdiger
und erfahrener Gelehrter.

Crookes sah Florenoe Cook sich in einem Phantom verdoppeln, in seinem
eignen Laboratorium sah er zu wiederholten Malen, mit Hilfe einer Phosphorlampe
, das Phantom Katie King sich mit Florence unterhallen.

Wie kam es, daß diese Talsachen nicht ernst genommen wurden, und daß
man, um sie zu erklären, zu allerhand verleumderischen Albernheiten griff?
Jedenfalls nur, weil alle Menschen - und die Gelehrten \ielleicht mehr als
alle — sich vor dem Neuen fürchten, \nfangs wollten sie weder Blutzirkulation
, noch Flugzeug, noch Telephon, noch Mikroben gelten lassen.

Als ihnen Crookes überwältigende Beweise gab, lachten sie.

Und ach! ich lachte wie die andern. Aber heule, nachdem ich sah, was ich
sah, erkannte ich nach vieler Mühe und Arbeit endlich, daß Crookes recht halle,
und ich schlage an meine Brusl und sage: Pater, peceavi.

Man sieht, daß Crookes' Experimente, trotz der Autorität des Meisters und
der Präzision seines durchaus wissenschaftlichen Verfahrens, die Allgemeinheit
nicht überzeugten. Aber seit Crookes sind noch weitere Tatsachen beobachtet
worden, die den Bereich der objektiven Parapa> chologie erweiterten.

Vor allem besaßen wir an Eusapia Paladino ein wunderbares Medium.

Ich kann versichern, daß keine andere Arl von Experimenten einer solch
strengen Kontrolle durch so viele Gelehrten unterworfen wurde. Oft übelwollend
bis zur Ungerechtigkeit, immer mißtrauisch, immer peinlich auf
slrengsle Prüfung bedacht, nahmen die Gelehrten der ganzen Welt an diesen
Untersuchungen teil, und alle, die ihre Versuche einige Zeil fortgesetzt hatten,
gelangten zur Gewißheit.

Ich werde sie hier aufzählen, denn diese zahlreichen, beinah feierlichen
Zeugnisse von ehrlichen und aufgeklärten Männern aus vielen Ländern haben
eine Bedeutung, die durch billige JPossen und Scherze keinen Abbruch erleiden
kann.

In Frankreich sind es Oberst A. de Rochas, Direktor der Bibliothek der
Ecole polytechnique; Camille Flammarion, der berühmte Astronom; Joseph
Maxwell, Oberstaatsanwalt des Appellationsgerichts von Bordeaux; Sabatier,
Vorstand der Fakultät der Wissenschaften von Montpellier; Arnaud de Gramonl,
mein Kollege an der Akademie der Wissenschaften, ein hervorragender Physiker
; Courtier, Generalsekretär des psychologischen Instituts; Gabriel Delanne,
Ingenieur; Boirac, Rektor der Akademie ^on Dijon. In Italien alle oder nahezu
alle Professoren der Physiologie an den Universitäten: Botlazzi, Professor in
Neapel; Foa, Professor in Padua; Ilerlitzka, Professor in Turin; der berühmte
Astronom Schiaparelli; Morselli, Professor an der psychiatrischen Klinik in
Genua. Morselli schrieb sogar ein zweibändiges Buch aliein über seine Experimente
mit Eusapia.

In England und anderwärts Sir Oliver Lodge, Myers, Carrington, Ocho-
rowiez. Schrenck-Notzing und Aksakoff.

Es wird sich selten eine solche Anzahl ernster sachverständiger Experimentatoren
zusammenfinden.

Ich will das bekannte Wort Magister dixit nicht mißbrauchen. Aber wenn
man uns stets die allgemeine Meinung entgegenhält, so ist das, als wollte man


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0114