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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0115
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sagen: Vulgum peeus dixil. Sei's drum! ich ziehe den Magister dem
Pecus vor.

Das hauptsächlichste Phänomen hei Eusapia war, was man Telekine^e
nennt, das heißt die Bewegung \on Gegenständen auf Entfernung. Es gelang
uns zu beweisen, daß die Bewegung dieser Gegenstände aus der Entfernung auf
die Tätigkeit nicht immer sichtbarer vergänglicher Glieder und Hände zurückzuführen
ist, die fähig sind, Gegenstände zu bewegen.

Diese aus dem Körper des Mediums tretenden lebendig scheinenden, nach
kurzer Zeit wieder verschwindenden Bildungen nannten wir Ektoplasmen
^Teleplasmen).

Bei Eusapia war diese Telekinese. mag man sie nun durch die Ektoplastik
erklären oder nicht, ein nicht zu leugnendes Phänomen.

Während man Eusapias Füße, Hände und Kopf festhielt, erhob sich eine
drei Kilogramm schwere, zwei Meter entfernt liegende Melone über unsre
Köpfe und ließ sich auf den Tisch nieder.

Das Phänomen fand in der Dunkelheit statt. Doch wa« tut das. da wir die
Hände Eusapias gründlich hielten.

Die Tasten eines Klaviers, das **,5o Meter von Eusapia entfernt stand,
wurden niedergedrückt, auch dann noch, als ich Eusapias Mund mit meinen
Händen bedeckt hielt.

Wohl zwanzigmal wird man während derselben Sitzuug von Händen berührt
, eigentlich sind es eher Handstümpfe als Hände. Gegenstände bewegen
sich um uns, über uns. Alle Experimentatoren beobachten dieselben häufig
auf tretenden Phänomene.

Gegen diesa so klar dargelegten Tatsachen wurden zwei Einwände erhoben,
die ich Ihnen in ihrer ganzen Einfall mitteile:

Die Experimente gelingen nur bei Dunkelheit. Die Dunkelheit führt aber
beinah mit Sicherheit zum Betrug.

In der Tat. bei Eusapia, wie bei den meisten Medien war eine gewisse
Dunkelheit nötig, keine völlige Dunkelheit, aber die des roten Lichts in einer
photographischen Dunkelkammer. Ist dieser Einwand ernst zu nehmen?

Stellen Sie sich die Verblüffung eines Photographen vor, dem Sie im
Vugenblick, da er sich zum Entwickeln der Platten in die Dunkelkammer begeben
will, sagen: ,.\ein, dahinter steckt vielleicht irgendein Schwindel, ich
werde Ihre Photographien nur annehmen, wenn Sie sie bei hellem Tageslicht
vor mir entwickeln."

Es liegt nichts Unvernünftige* in der \ ermutung, daß gewisse Phänomene
nur bei Dunkelheil auftreten können.

Dabei vergessen Sie nicht, daß alle Phänomene von Home bei hellem
Licht auftraten.

Daß die annähernde Dunkelheit, in der beinah alle Sitzungen vor sich
gehen, höchste Vufmerksamkeit verlangt, leugne ich nicht, aber unsre \uf-
merksamkcil richtete sich stets auf Betrugsmögh'chkeiten. l'nsre einzige Sorge
war. nicht betrogen zu werden.

Der zweite Einwand ist ebenso kindisch wie der erste. Man sagt: Eusapia
beireite eine ihrer Hände, und mit dieser freien Hand konnte sie machen, wa-
sie wollte.

Vis ob wir nicht alle schon bei Beginn unsrer Versuche an diese Belrugs-
möglichkeil gedacht hätten. Zu meinen, daß ein Vierteljahrhundert lang die


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