Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0144
v. Schrenck-Notzing: Zur Antikritik des Grafen Klinckowstroem. 125

stand lieh zu, daß kein bewußter Betrug \orzuliegen braucht, daß vielmehr
die beobachteten Manipulationen im Trance, also unbewußt, in einem Zustand
hysterischer Bewußtseinsspaltung, \orgenommen sein können. Für die Frage der
Echtheit der Phänomene, auf die es allein ankommt, ist diese Unterscheidung
natürlich gleichgültig. Zur Frage des unbewußten Betruges bei Medien habe
ich mich ausführlich in der „Kölnischen Zeitung" vom i3. Dez. 1926, Nr. 92/4,
geäußert.

Zur Antikritik des Grafen Klinckowstroem.

Von Dr. med. A. Freiherr v. Schrenck-Notzing, München.

Verfasser dieser Zeilen hat nicht, wie Graf Klinckowstroem im vorstehenden
Artikel bemerken zu dürfen glaubt, in den kritischen Auslassungen des Drei-
männerbuches einen direkt gegen ihn gerichteten feindseligen Akt erblickt,
sondern fühlte sich peinlichst berührt durch den mit Recht auch \on Bleuler
(Münchener medizinische Wochenschrift vom 23. Oktober 1920, Seite 18.V))
gerügten, sich durch das ganze Werk ziehenden unerfreulichen Ton, sowie
die doch an einzelnen Stellen hervortretende persönliche Note. Die Para-
psychophysiker sind in den Augen der drei Autoren des „Physikalischen
Mediumismus" Aoreingenommen, unkritisch, leichtgläubig und es mangeln
ihnen diejenigen Fähigkeiten, die in der Auffassung der Gegner notwendig
sind für solche Untersuchungen. So findet Graf Klinckowstroem bei mir
Ueberempfindlichkeil gegen Kritik, sowie eine affektive Einstellung zu dem
ganzen Phänomenkomplex, so daß es ihm zweifelhaft erscheint, ob ich der
geeignete Mann sei, der Sache des Mediumismus zum Siege zu verhelfen
(Seite /|/|8). Wenn hierzu noch das Ziuückgreifen des Dr. \on Gulat-Wellen-
burg auf private Stanimtischgefpräche und Klatsch sowie auf die Phrasen des
Journalisten Prechtel-Friedländer, der gegen mich ein ehrengerichtliches Verfahren
verlangt und mich zum Statthalter der Finsternis avancieren läßt,
berücksichtigt wird, so ist doch wohl kein Zweifel, daß diese Aeußerungen
ad personam gerichtet sind. Sicherlich überschreiten sie weit die erlaubten
Grenzen einer wissenschaftlichen Kritik.

Graf Klinckowstroem erblickt in der Besprechung des Dr. Ilosenbusch über
die Verbuche des Professor Crawford mit Fräulein Goligher endgültige Erledigung
der Forschungsresullale dieses Gelehrten, eine Anschauung, der ich
mich trotz nicht zu bezweifelnder großer Mängel in den Versuchsanordnungen
Grawfords nicht anzuschließen vermag. In dem kurzen Referat einer Zeitschrift
konnte dieser Punkt nicht berücksichtigt werden, weil es sich hier um eine
Versuchsperson handelt, mit der \erfasser niemals experimentierte. Die
Angriffe gehen also in erster Linie an d!ie Adresse des irischen Gelehrten.
Bei aller Hochachtung \or der Urteilsfähigkeit der Society for Psychical
Besearrh braucht man ihre Kritik über Grawford nicht als in \ollem Umfang
berechtigt anzuerkennen, da es nicht das erstemal ist, daß diese angesehen©
Gesollschaft gerade in Sachen des physikalischen Mediumismus sich geirrt hat.
Wenn Graf Klinckowstroem dies» Gesellschaft für alle Fragen der Parapsycho-
plrvsik als maßgeblich ansieht, so hätte er den Artikel über Willy Schneider
überhaupt nicht schreiben dürfen, denn die Vertreter dieser Gesellschaft,
soweit sie mit Willy in München, Wien, London und Braunau experimentiert
haben, sind durchweg zu einem für das Medium günstigen Ergebnis gelangt.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0144