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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0155
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Zeitschrift für Parapsychologie. 3. Heft. (März 1926.)

zu konzentrierter Aufmerksamkeit auf die langen Wellen hinführten, sodaß
die kurzen Wellen sich gleichsam beiseilegeselzl sehen, sie, die einst in den
grundlegenden klassischen Experimenten von Hertz und dann anfangs bei
dem gleichen Marconi die entscheidende Holle spielten. Und seit i()iO, dem
Jahr, in dem Marconi mit Funkensender und Krislailempfänger das Sludiuin
der kurzen Wellen wieder aufnahm, die die Transmission auf größere Entfernungen
möglich gemacht haben, zeigen sie die sonderbare Eigenschaft, sich
im Dunkeln kräftiger zu erweisen als bei Tageslicht. Jedenfalls ermöglichen
die kurzen Wellen die radiotelefonische Uebermil Iking der menschlichen Stimme
auf größere Entfernung als die langen von gleicher Energie.

Wer kann glauben, daß die Natur schJecht vorsorgte, die Natur, die vermutlich
vorgesehen hat (und das Vorgesehene in der Entwicklung zur Vollkommenheit
zu führen bestrebt ist), daß das menschliche Gehirn verschiedene
Entwicklungsmöglichkeiten in sich schließt, and wer weiß, welche und wieviele
Formen die strahlende Nervenenergie annehmen kann!

Ich füge hinzu, daß ich von Anfang an an die Notwendigkeit der Konstruktion
eines mechanischen Regislrierapparates für die Radiow 3ilen zur Vervollständigung
des Hörersystems gedacht habe; aber ich habe mir absichtlich die
Entscheidung über diese technischen Details so lange vorbehalten, bis ich
die Sicherheit positiver Resultate gewonnen haben würde. Heule kann ich sagen,
daß der mechanische Registrierapparat in Vorbereitung ist, ein Instrument, das
es ermöglichen wird, graphische Zeichen zu erhalten, die die Abweichung von
der Normalkurve des Knisterns und der eventuellen Nebengeräusche, die die
Batterien und die Akkumulatoren verursachen, durch die charakteristischen
hörbaren Vibrationen der eintreffenden Radiowellen, wie sie vom Empfangsapparat
angekündigt werden, genau verzeichnet. Jedoch möchte ich hier hinzufügen
, daß die akustische Uebermittlung darüber nicht vernachlässigt, sondern
durch die mechanische nur ergänzt werden soll, da ich überzeugt bin, daß die
erstere durch den Reichtum der durch sie ermöglichten Nuancen dazu bestimmt
ist, bei dieser Art von Versuchen, die bedeutendsten Resultate zu erbringen, und
zwar um so menr. je mehr wir der Identifikation der zerebralen Wellen näherkommen
.

Betreffs des menschlichen Versuchsmaterials kann ich sagen, daß ich
künftig normale Versuchspersonen von lebhafter schöpferischer
Aktivität, Sensitivmedien, hypnotische Medien, Psychohyste-
riker und Hailuzinanten zur Verfügung haben werde. Ich hoffe, daß
* uns von einem systematischen Studium der zahlreichen und bedeutenden Phänomene
der subjektiven Metapsychik und einiger anderer, die ins Bereich der
Psychopathologie gehören, entscheidende Aufklärungen über die Eigenschaften
und das Wesen der zerebralen Wellen kommen werden. Erst danach werde ich
mich mit der Wahrscheinlichkeit eines Erfolges an das Thema der normalen
Tätigkeit des Gehirns heranwagen können. Ich behalte» mir also vor, später mit
meinen Apparaten auch dem einen oder anderen Phänomen der objektiven
Metapsychik näherzutreten. Aber ich bin mir klar darüber, daß sich die normale
Nerventätigkeit hinsichtlich ihres Mechanismus wahrscheinlich als den heule
üblichen Anschauungen und Normen entsprechend herausstellen wird.

In dritter Linie plane ich auch, mit Tieren unter bestimmten psychischen
Bedingungen, die auf künstlichem Wege hervorgerufen werden, zu experimentieren
.


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