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Caz/amalli: Ausstrahlung von „Gehirnwellen" bei telepsychischen Phänomenen. 137
Die Entdeckung der Entsendung von elektromagnetischen Wellen durch das
menschliche Gehirn unter bestimmten Umständen schließt eine Reihe von
Fragen in sich, auf die man später zurückkommen muß, wenn wir erst über die
Natur, das innerste Wesen und die Eigenschaften dieser elektromagnetischen
Oscillationen besser orientiert sein werden.
Es ist sicher, daß sie sehr viele dunkle psychische — psychophysiologische,
metapsychische und psychopalhologische — Phänomene aufhellen werden, was
sich mit dem Fortschreiten der Versuche auf den verschiedensten Gebieten
immer mehr bemerkbar machen wird. Es muß hier genügen, die Themen aufzuzählen
, die dann unbedingt einer Revision unterzogen w erden müssen.
a) Träume, llypnolismus, Gedankenübertragung. Phänomene der Sympathie
, Antipathie usw. und das ganze Gebiet des unterbewußten und unbewußten
Lebens;
b) Alle Phänomene der sogenannten subjektiven ^letapsychik — Krypt-
ästhesie oder Experimental- und Sponlantelepathie — und eine Reihe von Phänomenen
aus der als objektiv bezeichneten Metapsychik:
c) Die Pathologie der sensorischen Sphäre, besonders in ihren Beziehungen
zu den Halluzinationen und die Physiopathologie der Erinnerung, die im
Grunde die Basis des Ich, des Bewußtseins darstellt (ein Wort, in das hier das
Unterbewußtsein und das Unbcwußtsein mit einbezogen sein soll), die k i n e -
matographengl eiche Erinnerung in der Agonie, die besondersarligei Erinnerung
in den Zus'änden des Trance, der Hysterie, der Hypnose (mit dem
Phänomen der Verdoppelung der Persönlichkeit und der Depersonalisation).
Gewisse Ilypermnesien, die ein Faktum in Form \on Halluzinationen reproduzieren
, werden sich erklären lassen, wenn man sie auf den gemeinsamen phy-
siopathologischen psychosensorischen Nenner zurückführt.
Die Theorie der repräsentativen Zentren und die reflexionspsychologische,
durch die die physiologische Theorie der Erregung der sensorischen Zentren
ersetzt werden sollte, haben ihre kritische Aufgabe zur Zufriedenheil erfüllt,
sind uns aber eine vollgiltige Erklärung de« Phänomens der Halluzination
schuldig geblieben. *
Die Entsendung von elektromagnetischen Wellen aus dem menschlichen
Gehirn in den Momenten halluzinatorischer Aktivität stürzt die bisher giltige
hyperkluge Definition, nach der die Halluzination eine Wahrnehmung nicht
existierender Dinge darstellt, radikal um. Die echte und eigentliche Halluzination
(nicht das ihr benachbarte Phänomen der Illusion und des Irreredens
) erscheint nun als eine objektive, nicht subjektive Realität
, da sie sich ja dank der Sensitivität des Ilalluzinanten in physikalischen
Strahlungen auswirkt.
Schlußfolgerungen.
Die bis heule erzielten Resultate meiner Versuche gestalten folgende Schlußfolgerungen
:
1. Von der menschlichen Versuchsperson gehen unter besonderen psychischen
Bedingungen und vorzugsweise während des Auftretens lelepsychi-
scher Phänomene elektromagnetische Strahlen vom Typ
der Radiow eilen aus.
2. Die tele psychischen Phänomene, die in der Isolierkammei in
Erscheinung getreten sind, waren die der Kryptästhesie oder experimentellen
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