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Kritik und Methodik.

Die Echtheit der psychischen Photographie.

Audiatur et altera pars!
Von Josef Pol er, General a. D., München.

Ich habe den im Dezemberhefl io/>5 der „Psych. Studien" über die „Echtheit
der psychischen Photographie" veröffentlichten Bericht mit den Worten des
berühmten Forschers Sir William Barrett geschlossen: „Wir werden
niemals zu einiger Kenntnis der Bedingungen kommen, welche für diese und
andere wunderbare psychische Phänomene notwendig sind, bis feindliche lrn-
gläubigkeil nicht länger möglich wird."

Nun, diese Zeit ist offenbar noch nicht gekommen. Dies beweist ein längerer
Artikel dos bekannten scharfsinnigen „Research Offieer" der amerikanischen
Gesellschaft für psychische Forschung Harry P r i c e m dem Journal der
genannten Gesollschaft. *) Er stellt die Autorität des damals 82 Jahre allen
Sir W. Barrett in Frage, zumal derselbe in den Methoden der ßetrugsmöglich-
keilon nicht bewandert sei. Was aber den in jüngster Zeit als Medium für echte
Spirit-Pholographie gerühmten Mr. M o s s betrifft, so spricht ihm Harry
Price direkt die Fähigkeit ab, psychische Bilder („Extras") auf den von dem
Sitzungsteilnehmer mitgebrachten und markierten Platten zu erzeugen. Diese
Forderung sieht Price aber als erste Bedingung an.

Harry Price erklärt, daß er viel angegriffen und sogar beschimpft wird
wegen seiner negativen Haltung in der schwebenden Frage der psychischen
Photographie. Jndos er rühmt sich, vier Eigenschaften zu besitzen, welche ihn
in den Stand setzen, ein unparteiischer Forscher zu sein. Er sagt, es sind dieselben
Eigenschafton, welche es mir ermöglicht haben, jahrelang in einem
kleinen Bauerndorf zu leben, ohne Selbstmord zu begehen: „Ein breiter Kücken,
eine Haut wie ein Rhinozeros, Humor und ein gutes Gewissen."

Harry Price beleuchtet in sehr lehrreicher Weise die verschiedenen
Möglichkeiten betrügerischer Erzeugung psychischer Bilder („Spirit-exlras") auf
der photographKehon Plat'e. Diese Manipulationen muß jeder kennen, der sich
ein Urteil über psychische Photographic erlauben will. Die eingehenden und
klaren Ausführungen des erfahrenen und sachkundigen Forschers verdienen
vollste Beachtung aller, welche sich für das vielumstrittene Problem der sog.
4 „Geister"-Pho l ographie interessieren und ich bedauere nur, daß ich
dieselben in Anbetracht des zur Verfügung stehenden Raumes lediglich in
kurzem Auszug geben kann.

Der leichteste Weg, „Spirit-extras" auf der photographischen Plalle in
betn"gerischer Weise zu erzeugen, ist zweifellos die doppelte Exposition.
Die Manipulalion setzt die \or\\endung irgendeiner Gliederpuppe oder oimr
Person voraus, welche den „Geist" darstellt, oder der Pholograph benutzt ein
Bild aus einem alten Familienalbum oder eine Photographie der Persönlichkeit,
deren „Extra" der Sitzungsteilnehmer zu erhallen wünscht. (Moss — so behauptet
Jlairy Price — benülzte das letztgenannte Mittel.) Der Operator
richtet den Hintergrund (em schwarzes Tuch) entsprechend ein und der zur
Aufnahme Sitzende nimmt den ihm angewiesenen Platz ein. Es erfolgt eine

*) Oktober und Xo\ombei 1925- ..Psyohie Pliotoeiaphy"


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