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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0170
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nur sehr kleines Formal erhallen und slels die gleiche, Größe zeigen. Dies
muß jetzt nach Bekanntgabe des Schwindels zur Vorsicht hei Beurteilung von
„Extras" mahnen. Debrigens sind von der Gesellschaft für psychische Photographie
in England Photographien mit „Extras" (erzeugt durch die Medium-
sehaft von Hope, Dean usw.) gewonnen worden, welche die „Extras" in
einer Größe zeigen, die mil einem „Geister-Stempel" kaum zu erreichen wäre.

Harry Priee hesprichl in einem besonderen Kapitel die betrügerischen
Manipulationen, welche auf Vusnülzung der außerordentlichen Empfindlichkeit
der sensibilisierten Emulsion der photographischen Platte beruhen.

Der Autor bemerkt, daß der moderne „Ps^ehie Pholograph" die groben
Täuschungsversuche mit doppelter Exposition vermeidet und wie erwähnt so
weit geht, daß er vm sunem Besucher vei langt, daß dieser die eigenen und
•vorher markierten Platten zu dem Experiment mitbringt. Weil Moss dies
nicht tut und darauf besteht, sei ne Platten zu benutzen, sei derselbe a priori
verdächtig.

Der moderne Betrüger greift zu feineren Mitteln. Und in der Tal, es
M erstaunlich, Avas menschlicher Erfindungsgeist in dieser Hinsicht leistet.
So ist eine der leichtesten und wenig bekannten Methoden der Gebrauch eines
verschieden gemischten Entwicklers, um wolkenarüge Formen oder sonderbare
Zeichnungen auf der Platte zu erzeugen, welche dann das ,,Medium"
als Geislerwirkungen erklärt. Es ist natürlich nicht möglich, auf diese Weise
Porträts zu erhalten, aber die harmlose Phantasie «erblickt alle möglichen
Dinge in diesen lormeu, welche) der Betrüger als ,,erste Stadien4 einer Materialisation
ausgibt. Das „Medium** kann bei dieser Methode die von dem Besucher
mitgebrachten Platten verwenden und alle Manipulationen dem Besucher
überlassen, wenn nm der Entwickler des „Mediums* verwendet
wird — und dies ist meistens der Fall. Aelmliche Resultate werden erzielt
mit einem Kamelhaar- oder Zobelpinsel, den man in einen konzentrierten Entwickler
taucht und dann über die Emulsion der Platte führt. Sonderbare Zeichnungen
entstehen auch, wenn man den Entwickler während der Entwicklung
nicht bewegt.

Ein noch subtileres Mittel, Foriuci <mf der Platte unter scharfen „Tesl"-
Bedingungen zu erzeugen, besteht darin, daß man ein kleines Stückchen, kaum
so groß wie den Kopf einer Stecknadel, von Soda (Sodium hyposulphide;
während der Entwicklung auf die Platte gibt. Das Körnchen Soda löst sich
langsam auf und bildet unregelmäßige runde Flecke von verschiedener Dichte.

Ein anderes Mittel ist, das glühende Ende einer Zigarette über die Emulsion
zu führen. Es ist dem betrügerischen Photographen möglich, etwas ähnliches
wie einen Kopf und Schullern auf diese Meise auf die Platte zu bringen.

Ein anderes, sehr raffiniertes Verfahren, Formen auf der Platte zu erzeugen
, ist folgendes: Man weiß, daß schon die Finger infolge des natürlichen Fettgehaltes
der Haut, Flecken auf der Platten-Emulsion hervorbringen. IN im hörte
Price von einem Mann, dessen. Spezialität es war, abnorme Zeichnungen auf
der Platte selbst im Dunkelzimmer seiner Klienten zu erzeugen. Er gab diese
Markierungen als Wirkung menschlicher Strahlen aus. Der Vorgang war einfach
: er strich mit der Hand durch sein Haar und rieb, von dem Besucher ungesehen
, mit den Fingern auf der Piatie. Der schlaue Gentleman hatte in
seinem Haar chemische Substanzen!


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