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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0188
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Wir wollen das Kriegsbeil begraben. Der Lärm \erstummt am
ehesten, wenn der zu Unrecht Geschmäht© schwelgt. Laßt uns unsere Kraft
und Zeil würdigeren Dingen zuwenden: der Forschung, der Kritik, der Metaphysik
, dem Experiment! Wir haben dem Gegner gezeigt, daß wir nicht feige
uns drücken, daß wir im Falle der Not Haare auf den Zähnen haben. Was
man sich in > ergangenen Jahren gegen unsere Pioniere erlaubt hat, wird man
sich so leicht nicht mehr herausnehmen. Das Gewissen der öffentlichen Meinung
ist erwacht. Kehren wir in unser© Studierzimmer zurück und erwarten
wir die weitere Entwicklung in der Ruhe unserer Gewißheit, auf dem rechten
Weg zu sein!

Und zum Schluß: Nicht zu irgend jemandes Kränkung sind diese Zeilen
geschrieben, sondern um die Wurzeln der Polemik bloßzulegen und sie zu
kupieren, damit die Bahn frei werde für einen Gottesfriedcn aufbauender Arbeit.

Weltanschauliches und Theoretisches.

Kundgebungen Verstorbener.

ATon Alois K o n e c ii y, Prag.

Im Anschlüsse auf mein im Oktoberhefte 1925 erstattetes Referat, beif.
Kundgebung eines \ erstorbenen, nehme ich mit Genugtuung und Dank die im
Dezemberheft der „Psych. Stud." geäußerte Auffassung des Herrn Dr. Dreher
zur Kenntnis. Sie gipfelt in einer amnestischen Erklärung, indem angenommen
wird, daß die unterschwelligen Personalkomplexc vom Pflegevater auf die
Pflegetochter noch bei Lebzeiten übertragen und durch mediale Kräfte zulago
gefördert wrurden.

Es mag ja diese Auffassung viel Richtiges an sich haben, aber es wäre verfehlt
, die spiritistische Auslegung ihr zu opfern, um so mehr, als sie immerhin
■— es sei mir die abermalige Behauptung verziehen — komplizierterer Natur ist.
Die Kundgebung des Verstorbenen durch drei laut vernehmbare Schläge in der
Wohnung des Tlplm. R., die allerdings auch animistisch erklärt werden kann,
ist wohl von Dr. Dreher nicht erwähnt, erscheint mir aber im Zusammenhange
des Gan?en als sehr wesentlich. Es kommt eben darauf an, welche von beiden
Auffassungen stärkere Argumente für sieh hat. Ohne mich einseilig zu binden,
habe ich aber das Gefühl, daß die spiritistische Argumentation ungleich trag-
fähiger zu sein scheint. Beide wurzeln doch wohl in der Empirie, wenngleich
erslere, unter gewissen Vorbehalten, gestützt wird durch Kotiks Emanation der
ps)chopbasischen Energie. Die spiritistische Hypothese verfügt aber über eine
derartige Fülle von überzeugenden Tatsachen — und dabei möchte ich besonders
auf die Erlebnisse A. Conan Doyle (Psych. Stud., \prilhcfl I9*?5) und auf
die Berichte Flammarions (Psych. Stud., Oktoberheft 19*2\) unter v. a. hinweisen
—, die man nicht gut beiseite schieben kann, ohne sich deir Gefahr der
Einseitigkeit auszusetzen. Im Gegenteil! Man dient der Wissenschaft wohl am
besten, wenn man zur einschlägigen Literatur alles irgend nur Erreichbare zusammenträgt
, um durch Prüfung, Sichtung und Vergleiche einen gangbaren
Weg zur Erforschung zu schaffen. Denn ein direkter Beweis >on einem objektiven
Fort leben der Seele außer u"s wird wohl kaum jemals erbracht werden
können


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