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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0189
170 Zeitschrift für Parapsvchologie. 'J. Heft. (März H)2o.)

In diesem Zusammenhange isl e«, nicht uninteressant, auf meine an den
Leserkreis der Psych. Sind.'* gelichtete Anfrage naeh dem Zwecke des individuellen
Unterbewußtseins im diesseitigen Lehen zu erinnern (Psych. Sind.,
Aprillief l Hj'j5), die allerdings nur zweifach beantworte! wurde, wo\on die eine
Antwort bloß als eine Unterstreichung meiner Frage au(7nfassen ist, während
die andere auf die A\ ahrschcinlichkcit der eudainonisliseheu Erklarungswelso
hindeutet, nach welcher die Panpsyehe <WeltgeisO durch Aufnahme der lu-
dividualseelen, die das Gegenteil >on Glück in der Zerstreuung erfuhren haben,
sich seihst glücksfähig zu erhalten -vermag. Diese letzlere \nlworl befriedigt
indessen wegen Mangel an Sittlichkeit, welche dem menschlichen Dasein zugrunde
gelegt wird, keineswegs.

Es bleibt also diese für die Beurteilung der Foiiexislenz der Seele nach
dem Tode so wichtige Frage noch weiterhin offen, resp. < uch meine in den
,,Psych. Stud.** ausgesprochene "Vermutung über die \ufgabe des individuellen
l nierbewußlseins nach dem Tode.

Zurückkommend auf Anmeldungen von \ erstorbenen sei es mir erlaubt,
eine Notiz des „Präger Tageblattes** von Mitte Oktober io*m wiederzugeben:

Das Phantom des sterbenden Dichters. W'w den „Pohl.
Nachr.*' aus Marschau \om u. ds. mitgeteilt wird, hat der polnische Schriftsteller
Stanislav Prz^bys/ewski ein Kondolenzschreiben an die Frau des Dichters

* *

He)iuont gerichtet, worin er unter anderem ausfuhr': „Seil einigen Wochen
kann ich meine A\ ohnung wegen Her/schwäche nicht verlassen. l>ei der kleinsten
Erkältung droht mit eine Lungenentzündung, was aber mein Nerz nicht mitmachen
könnte, wie das Iferz Ihres Mannes. Was mich mit Ihrem Manu
Wladislaw "verbunden hat, beweis!, dalS in d«T unglücklichen iNaehl er mir erschien
und \on seinem Tode Mitteilung machte. Einige Stunden bevor Warschau
>om Tode wußte, habe ich bereits Kenntnis gehabt, daß ev nicht mehr
am Leben sei."

Dieser übrigens in der Literatur s*ch schon häufig *r vorfindend" Fall -\on
Traumprophetie ist schon öfter besprochen worden und läßt- sich auch auf
Drehers Wtisc durch Vermittlung um \ oistellungskoiiiple\en sehr leicht appli-
zieren, ebenso wie es der (legenseile leicht ist, ihre spiritistische Ihpothese zu
behaupten.

Schwieriger aber wird die animislische Erklärung im nachziehenden Fall
möglich sein, den ich aus einer mir aus \rgentinien zugekommenen Zeitung erfahren
habe und den ich nachstellend zur Kenntnis bringe:

Ein wundersames Ereignis. (Für die ..Deutsche Li Plala Zeitung
** nach einem allen Dokument mitgeteilt von Kurt Sommei.) In der all »n
.schwedischen Dynastie trug sich nachstehendem sonderbare Ereignis zu, woiüher
man eine offizielle ('rkunde abfaßte, die im Staatsarchiv zu Stockholm aufbewahrt
wird.

Die Königin l Irike von Schweden war während einer R«»is\ die s*e in
ihrem lleiche unternommen halle, gestorben, und man halle ihre iidisehen
Ueberrcste, wie üblich, in einem offenen Sarge in der Kapelle, d. h. in einem
ganz schwarz ausgeschlagenen Saale, welcher von einer M< nge von Wachskerzen
erhellt wurde, auf einem erhöhten Katafalk aufgebahrt, wobei eine Abteilung
der Leibgarde im Nebenzimmer die Totenwache hielt.

Am Nachmittage trat in die zu jenem Saale führende Vorkammer Gräfin
Steenbok ein, die erste Hofdame, welche bei der Königin in besonderer Gunst


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