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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0191
172 Zeitschrift für Parapsychologie. 3. Heft. (März 192u.)

Zeilen an Ort und Stelle zu überprüfen. Sollten aber die Angaben als richtig
befunden worden, so wäre wohl einzig und allein die spiritistische Erklärung
möglich, weil sich diese weitaus am meislen zwanglos herleilen läßt.

Bei Anhäufung von bloß spiritistisch erklärbaren Begebenheiten muß
dann doch endlich ein neuer Geist seitens wissenschaftlicher Kreise einziehen,
soll die Forschung auf diesem Gebiete Fortschritte verzeichnen, die sie in
Wahrheit vollauf \ erdient.

Die metapsychisch-intellekiuelle Phänomenik unter dem
Gesichtspunkte der Dreherschen Theorie.

Von Heinrich Geldnerlh, Berlin.

Jm Dezemberlieft 1923 der Psychischen Studien (Seile 719) polemisiert
Dr. Dreher bezüglich der fraglichen Deutungsweise, der in meinem Aufsatze *)
beschriebenen angeblichen Manifestationen, des verstorbenen Prof. Dr. Ocho-
rowiez, durch das psychische Medium Frau Jadwiga Domanska — ohne, wie
er selbst zugibt — den Schluß dieses Aufsatzes abgewartet
zu haben. Inzwischen dürfte Dr. Dreher aus dem Schlußkapitel die von ihm
reklamierten Aufschlüsse, über gewisse Fragen — soweit sie mir aus dem vorhandenen
Material zugänglich waren — entnommen haben, und zwar über die
Auffassung von Dr. Fr. v. Habdank, sowie von Prof. Ochorowicz, welcher
letztere zu seinen Lebzeiten die i de o plastische Hypothese
> er treten hat, ferner, über die diesjährigen freundschaftlichen Beziehungen
und ,,g e i s t i g e n sympathischen Verbindungen", die zwischen
Dr. If. und Och. bestanden hoben.

Aus der Kundgebung bzw. Abhandlung von Och. wird Dr. D. ersehen
haben, daß der angebliche Spirit Och. die dunklen Probleme mit großer Vorsicht
, und bei manchen Phänomenen die spiritistische Deutung mit einer gewissen
Skepsis behandeil.

Dr. Dreher glaubt — auf Grund seiner, an die psychoanalytischen Grundvorstellungen
sich anschließenden Theorie — sowohl Dr. v. Habdank, als auch
mir, einen Irrtum in der Rollenverteilung, de) sich daraus ergebenden Pcr-
sonalkomplexe des Unterbewußtseins — nachweisen zu können, wras jedoch
schon deswegen ganz unbegründet erscheint, als von unserer Seite ein theoretischer
Versuch, die hier vorliegende Phänomenik unter dem Gesichtspunkte
4 der Dreherschen Theorie zu betrachten überhaupt nicht unternommen
wurde. Dr. 1). könnte somit höchstens behaupten, daß nach
der >on ihm aufgestellten Theorie, die Rollern er teilung sich anders gestaltet
haben würde. Da jedoch weder in den Veröffentlichungen von
Dr. H. noch in meiner Darstellung die Hypothese Dr. Drehers
ins Auge gefaßt wurde, so kann von einem begangenen Irrtum
keine Rede sein.

Wenn ich auch auf die bedeutungsvolle Errungenschaft der Psychoanalyse
und die sich daraus ergebende wichtige und zu begrüßende Tatsache hinwies,
daß sich dadurch für die parapsychische Forschung neue methodische Perspektiven
eröffnen, so ergibt sich daraus noch kein logischer Zwang, die Deutungen

*) Psych. Studien: Okt.-Nov. 25:. Die medialen LeilHwgen der Frau Jadwiga
Domanska.


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