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Dreher: Antwort auf den Artikel des Herrn Heinrich Geldnerth.

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Ein ungelöster Rest bleibt endlich die Person des Dr. Koch. Es wäre von
größtem Interesse, über seine Identifizierung Näheres zu hören. Vielleicht ist
Kröner in der Lage, Einzelheiten darüber in Erfahrung zu bringen. Er selbst
betrachtet übrigens seine Mitteilungen als vorläufige, die zu einer genauen Untersuchung
des Falles anregen sollen. Es wäre sehr zu wünschen, wenn diese Anregung
auf fruchtbaren Boden fiele, da der Fall möglicherweise eine Ausbeute
an neuen Erkenntnissen bieten könnte.

II. Antwort auf den Artikel des Herrn Heim ich Geldnerth.

Es muß \orausgeschickt werden, daß ich nicht für mich in Anspruch
nehmen kann, der „T heorieder Seelenwirte" meinen Namen zu geben.
Abgesehen davon, daß es sich um eine Theorie im eigentlichen, wissenschaftlichen
Sinne auch noch nicht handelt, sind ihre Bestandteile lediglich denk-
nolwendige Konsequenzen der allgemeinen animistischen Auffassung in Verbindung
mil bekannten ps\ einsehen Talsachen, deren ersichtlichen Zusammenhang
mit den spiritistischen Erscheinungen ich mir erlaubt habe freizulegen.

Im Sinne dieser Talsachen objektiv irrig ist eine Fragestellung, die
den manifestierten Vorstellungskomplex im Medium sucht. Sie greift im
Sinne einer Entscheidung zwischen animistischer und spiritistischer Auffassung
daneben. Herrn Geldnerth oder Herrn Dr. v. llabdank daraus einen Vorwurf
zu machen, lag: nicht in meiner Absicht, es kam mir vielmehr allein;
darauf an, an einem praktischen Beispiel nachzuweisen, wie die Fragestellung
halle lauten müssen, wenn der Bericht für eine Entscheidung der spiritistischen
Frage hätte verwendbar sein sollen. Demgemäß entfällt der Anlaß,
auf die Frage meiner persönlichen Unzulänglichkeit einzugehen, zumal hier
nicht ^on meinem, sondern von dem Geist des Prof. Ochorowicz die Rede ist.

Was diesen anbelangt, so meint Geldnerth, llabdank als Komplexträger
ablehnen zu müssen, weil sich O. auch in seiner Abwesenheit manifestiert
habe. Dksei Einwand widerlegt die animislische Auffassung nicht, da die
Entfernung zwischen Medium und Komplex träger, wenn der Rapport erst
einmal aoi banden ist, keine Rolle mehr spielt. Aber davon abgesehen, wirkt
das Medium natürlich auch salbst als Kjomplexträger, wenn sich die betreffende
Intelligenz erst einmal oder gar mehrmals manifestiert hat. Die
von Prof. Danmar berichtete Erscheinung Kants z. B. hat sich nach ihrem
erstmaligen Erscheinen noch oft, wiederholt auch in Abwesenheit von Danmar
den Silzungsteilnehmern materialisiert.

Die als Punkt 2 gestellte Frage, ob angenommen werden könne, daß der
Komplexlräger selbst in \ielen Fällen Sinn und Bedeutung der von der Intelligenz
zum Ausdruck gebrachten Gedankengänge nicht verstehe und erst
durch Rückfragen feslstellen müsse, ist rundweg zu bejahen. Alles, was geträumt
werden kann, kann auch durch mediale Kraft objektiviert werden.
Gerade Unverstandenes und ungelöste Widersprüche zwischen bewußtem Denken
und intuitiv Erfaßtem (Probleme) sind typischer Anlaß zu Traumerlebnissen;
und wie der Traum gewöhnlich mit einem Kompromiß endigt, das zwar den
Schlafenden, aber fast nie den Wachen befriedigt, so auch — die Kundgebungen,
des Prof. Ochorowicz.

Eine sympathische Verbindung zwischen Komplexträger und -Stifter ist
olfenbar nur dann Voraussetzung für das Vorhandensein bestimmter Einzel-
vorslellungen, wenn diese auf anderem als telepathischen Wege dem
Komplex nicht angegliedert worden sein können. Für die Erklärung von


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