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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0212
Experimentalberichte.

Neuere Untersuchungen über telekinetische Phänomene bei

Willy Schneider.

Von Dr. med. A. Freiherrn von Schrenck-Notzing, München.

I.

Forschungsergebnisse des Dr. Hans T h i r r i n g , Professor für Physik an der

Universität ^ien.

Im Jahre 1923 erschien in der Wiener Tagespresse eine Reihe positiv eingestellter
Berichte über die aufsehenerregenden Beobachtungen, die der Primarius
an der Wiener Landesirrenanstalt am Steinhof, Herr Dr. E. Holub an dem
bekannten Medium Willy Schneider aus Braunau machte. Das öffentliche Interesse
der Donaustadt beschäftigte sich lebhaft mit den Phänomenen Willys und
seines jüngeren Bruders Rudi, so daß schließlich ein Kreis von Universitäls-
professoren zusammentrat, um aus eigener Anschauung die Echtheit der tele-
kinetischen Vorgänge zu prüfen.

Unstimmigkeiten zwischen diesem Komitee und Herrn Dr. Ilolub erschwerten
anfangs die Untersuchung, bis schließlich Dr. Hans Thirring, Professor
für theoretische Physik an der Wiener Universität, die Sache in die Hand
nahm und eine längeie Serie von Sitzungen, größtenteils im Institut für theoretische
Physik, im Beisein und mit Unterstützung befreundeter Gelehrten abhielt
. Ein vorläufiger Bericht über seine Eindrücke ist in dem Journal der
amerikanischen Gesellschaft für Psychische Forschung (Dez. io/i5, Nr. 12,
Vol. XIX) erschienen. *

Thirring begründet seinen Entschluß einer eingehenden Untersuchung mit
folgenden Worten:

,,lch war als Physiker \on vornherein der Ueberzeugung gewesen, daß es
sich bei den angeblich okkulten Phänomenen durchwegs um Schwindel und
Aberglauben handle, wurde aber doch etwas stutzig, als ich einerseits selbst die
Sitzungen und ihre Kontrollmaßnahmen kennen lernte und andererseits beobachten
mußte, in welch leichtfertiger Weise die Tagespresse und mit ihr die
öffentliche Meinung aus Verdachtsmomenten, die gegen Rudi bestanden, eine
\olle Entlarvung der Brüder Schneider konstruierte. Das vielgebrauchte Argument
, daß alle Medien schließlich entlarvt worden wären, verlor dadurch für
mich >öllig seine Beweiskraft und ich stellte den Herren vom Komitee vor,
daß es nunmehr besonders angebracht sei, weiter zu experimentieren, und daß
man Willy, der ganz unbeleiligt dabei war, deswegen nicht fallen lassen könne,
weil man gegen seinen Bruder einen Verdacht hege. Schließlich wurden meine
Argumente anerkannt und wir begannen in meinem Laboratorium im physikalischen
Institut der Wiener Universität im Frühjahr 192^ die Sitzungen mit
Willy, welcher damals unter dem Schutz der Witwe des inzwischen verstorbenen
Oberarztes Dr. Holub stand."

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