Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0216
v. Schrenck-Notzing: Neuere Untersuchungen über telekinetische Phänomene. 197

Da die Zeil \erging, ohne das geforderte Resultat zu zeiligen, stellte das
Komitee die Forschungen ein. Ich zögerte nicht, mich diesem Beschluß zu
fügen, da ich nunmehr Aussicht halte, auf eigene Fausl mit Willy Experimente
anstellen zu können. Ich \ersprach mir da\on mehr Erfolg als im Verein mit
dem Komitee. Das Letzte, was >on der Kommission in dieser Angelegenheit geleistet
wurde, war ein Bericht über die bisherige Tätigkeit. Es wurde festgestellt
, daß ein Medium (Krauß) entlarvt wurde, während zwei andere Medien
(Willy und Rudi Schneider) nicht imstande waren, unter den \erlangten
schweren Bedingungen, die allein für die Echtheit der Phänomene Gewähr geboten
hätten, etwas wirklich Positives zu zeigen.

Obwohl dieses Protokoll nur zur \ eröffentlichung in den medizinischen
Zeitschriften bestimmt war, kam es in die Hände der Tagespresse, wurde dort
mit Kommentaren veröffentlicht, die dem großen Publikum mitteilten, daß
nach eingehender Prüfung durch interessierte Forscher ein negatives Resultat
festgestellt werden müsse, wie immer, wenn die mediumistische Sache wissenschaftlich
geprüft worden sei.

Dies ist um so schlimmer, weil es sich nicht mit den Talsachen deckt. Die
A ersuche wurden fast ausschließlich von mir selbst geleitet und die \on mir
gemachten Erfahrungen gehen dahin, daß ich zur Vnnahme der Echtheit der
Phänomene, die ich bei den Schneiders sah, mehr neige als zum Gegenteil.

Es ist wahr, daß die Kontrollbedingungen für einen ganz strikten Beweis
nicht genügen mochlen; ich aber habe Phänomene gesehen, bei denen ich selbst
die Kontrolle hatte, die man absolut nicht unter die Betrugsmöglichkeiten einreihen
konnte. Der Mißerfolg lag teilweise an der Menlaliläl und der ganzen
Einstellung des Mediums, zum großen Teil aber war die l ngeduld \on seilen der
Professoren schuld an den schwächeren Ergebnissen der Sitzungen. Offenbar
waren die Mitglieder des Komitees als offizielle Organisation innerlich gehemmt
durch die große \ erantwortlichkeil, die auf ihrem Urteil lastete. Sie wollten
unter keinen Umständen das Opfer \on Betrügern sein. Die Furcht \or der
öffentlichen Meinung ist ein großes Hindernis, ganz besonders in einer so einschneidenden
Sache, wie die mediumistische sie darstellt. Es ist aber ein
kleineres Unglück, wenn Wissenschaftler durch einen Bo-
Irüger getäuscht werden, als wenn sich die Wissenschaft
aus Eitelkeit und Furcht \or Mißgriffen der Erforschung
einer Wahrheit \ cr schließ t."

Xaeh Auflösung des Komitees schlössen sich dem Professor Thirring zu
weiterer Forschung auf diesem Gebiete an: Dr. Hahn, Professor der Mathematik
an der l niversität Wien; Dr. ing. Ludwik, Professor an der Technischen
Hochschule. Die nunmehr abgehaltene neue Serie von Sitzungen ^om
März bis Juli 10/25 fand teilweise im Laboratorium des Professor Thirring, teilweise
in der Wohnung der Frau Holub statt und bestätigte die ein Jahr vorher
gemachten Erfahrungen dahin, daß unter den gleichen Bedingungen zeitweise
schwache, zeit weise aber auch sehr starke Phänomene eintraten. Thirring beobachtete
ein periodisches Abflauen und Anwachsen der Kraft. So folgte auf
eine sehr gute Zeil (Januar 1921) eine sichtliche Vbnahme der Kraft, als die
Sitzungen mit dem Komitee begannen, die immer schlechter wurden, um
dann in ^llkommene Fehlsitzungen umzuschlagen. Im Frühjahr 192erholte
sich Willy und die Forscher erlebten mit ihm gute Sitzungen im Juni 192^.
Im Juli nahm die Kraft wieder ab. Dann ging er in die Ferien.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0216