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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0225
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die Antwort erfolgt zunächst nicht, doch in derselben Sitzung sagt plötzlich
der Verstorbene richtig: „Ich hab's gefunden. Pat war mit uns in der Hütte."

Für dieses „Abzapfen" von Gedanken, die dem Besucher momentan nicht
bewußt sind, ihn aber innerlich beschäftigen, bieten Soals Berichte ein vorzügliches
Beispiel. In der Sitzung vom 10. JNoaeinher 1921, behauptete ein Soal
unbekannter „Geist", John Ferguson, er sei am 0. März 1912 im Alter >on
33 Jahren gestorben; er bat, daß man seine Frau und seinen 10 Jahre jüngeren
Bruder Jim >on seinem Fortleben benachrichtige. Nach der Sitzung vom
17. November, in der John Ferguson abermals auftrat, hielt Soal es für möglich,
daß John F. der Bruder eines früheren Mitschülers James Ferguson sein könnte,
den er ganz aus den Augen verloren hatte, und von dem er nicht einmal wußte,
ob er einen älteren Bruder gehabt hatte. Der Vater dieses Schulkameraden war
Lehrer an einer Artillerieschule gewesen und da der Geist behauptete, Jim sei
ziemlich gelehrt, habe sich aber später an seinem Geschäft beteiligt, malte sich
Soal aus, daß dieser Jim zunächst wie sein Vater an der Kriegsschule gelehrt,
habe und später ins Geschäft seines Bruders übergetreten sei. Schon in der
nächsten Sitzung (24. No>ember) deutete der Geist an, sein Vater habe an der
Artillerieschule unterrichtet, und Jim habe ihn darin unterstützt; in einer
späteren Sitzung sprach der Geist \on einer jungen Person, namens Ethel; da als
ihr Wohnsitz eine ärmliche Stadlgegend angegeben wurde, schloß Soal, daß es
sich um eine treue Dienerin der Familie des Verstorbenen handeln müsse;
wirklich nahm dieser Soals unausgesprochenen Gedanken in der nächsten Sitzung
auf. Nach gewissen Angaben des Geistes mußte man annehmen, daß er zeitweilig
in einem bestimmten Haus in Brentwood gelebt hatte; Soal erkundigle
sich und fand, daß keine Familie Ferguson in dem Haus, ja in der ganzen
Straße gelebt hatte; doch war \or kurzem ein Kapitän Shoesmith aus dem betreffenden
Haus weggezogen. Soal legte sich nun zurecht, daß möglicherweise
Fergusons Vater und Shoesmith sich in der Arlillericschule kennengelernt
hätten und hierdurch auch die beiderseitigen Kinder Freunde geworden wären;
deshalb hätte John Ferguson gewünscht, daß man In dem betreffenden Haus
nach Jim fragte, der zwar so wenig wie John dort seinen Wohnsitz gehabt, aber
sich wohl als Gast Shoesmiths dort aufgehalten hätte. In der nächsten Sitzung
erklärte Soal dem Geist Ferguson, daß nach seinen Erkundigungen weder er
noch sein Bruder, in Brentwood gelebt hätten. Sogleich erklärt der Geist, sie
hätten dort nur Freunde gehabt und diese häufig besucht. Der Vater derselben
sei ein Freund seines Vaters gewesen, mit Namen Shoeshine. Zwar gibt dieser
Name den von Soal ermittelten nicht genau wieder, aber doch so weit, daß im
Zusammenhang mit den anderen Angaben, die sämtlich Soals' Gedankengängen
entsprechen, nicht daran gezweifelt werden kann, daß auch dieser Name Soals
geistigem Besitz entstammt. Durch eine briefliche Anfrage bei Shoesmith erfuhr
Soal, daß Fergusons Behauptungen falsch waren: und da sich auch seine
Angaben über die Stadt, in der er angeblich gestorben war, und über den Kirchhof
, in dem er begraben liege, sämtlich als falsch erwiesen, unterliegt es keinem
Zweifel, daß John Ferguson eine Erfindung des Unterbewußtseins >on Frau
tlooper war, das durch Erfühlen der Gedanken Soals seiner Erfindung längere
Zeit einen Schein von Wahrheit zu verleihen vermochte.

Die durch die soeben mitgeteilte Versuchsreihe erwiesene hervorragende
Fähigkeit Frau Goopers, die Gedanken ihrer Besucher zu erfühlen, zwingt auch
in dem folgenden recht spiritistisch anmutenden Fall zu größter Vorsicht in


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