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neu Gebiete wichtige Moment« hinzugeführt werden. Wer einmal selbst von
der Talsächlichkeit derartiger Phänomene überzeugt ist, wird sich auf der einen
Seile wohl hüten, blinden Glaubens alle rätselhaften Berichte als nackte Talsachen
zu buchen, wie er 'sich auch andererseits einen freien Blick
bewahrt, der es ihm \ erbietet, sio in Bausch und Bogen in das Land
bloßer Imagination zu weisen. Mögen Hunderte >on Erlebnissen ihren Erklärungsgrund
in Selbstbetrug und bewußter Täuschung finden — man sollte
dieses Verfahren ruhig einschlagen, wo man es irgend kann --so bleibt doch
immerhin ein genügender Restbcsland, der keinen anderen Ausweg gestattet,
als die Realität okkulten Erlebens einzugestehen oder den Berichtenden für
unheilbar verrückt zu erklären.

Wenn ich es nun im folgenden unternehme, im engen Kähmen von meinen
okkulten Erlebnissen zu berichten, möchte ich \orweg bemerken, daß ich bei
Versagung des Moments der Nachprüfuug alle zweifelhaften Ereignisse ohne
weiteres unter den Tisch fallen lasse und nur diejenigen registriere, deren Echtheil
, für die ich mich mit meiner ganzen Person verbürge, über jeden Zweifel
erhaben ist.

Es ist nun bereits eine längere Reihe >on Jahren her, als diie Flut rälsei-
hafter Geschehnisse über mich hereinbrach. Ich habe es damals leider unterlassen
, hierüber genau Buch zu führen. Aber trotz aller fehlenden l'nlerlagen
haben doch die Ereignisse so einschneidend auf mein Seelenleben gewirkt, daß
mein Gedächtnis die einzelnen Daten bis ins kleinste bewahrt, als wenn sie erst
gestern geschehen wären. In der Zwischenzeit habe ich mich intensiv mit der
Materie weiter beschäftigt und niehi nur durch Lektüre, sondern auch durch
fortgesetzte Experimente die Realität all der mysteriösen Moniente erhärtet
gefunden, die damals in so überraschender Weise meinem materialistischen
Weltbilde den Todesstoß versetzt hallen.

Bemerkenswert ist, daß die Phänomene im ersten Stadium rein me-
diumistischer Art waren, sich allmählich aber zu ausgesprochenen Spukmani-
feslationen steigerten und als solche lokal gebunden erschienen, insofern sie
alle in ein und derselben Wohnung vor sich gingen und bei Wohnungswechsel
bis auf einen geringen mediumistischen Rest verschwanden.

ich wohnte damals im elterlichen Ifause in Thorn, Culmerstraße 12, \ orderhaus
, 3 Treppen. Die Wohnung bestand aus einem Vorderzimmer, dessen zwei
Fenster zur Straße hinauszeigten, dem dahinlerliegenden Alkoven, dem Wohnzimmer
, daransloßender Küche, oinem Korridor und einem Hinterzimmer.
Die Fensler von Wohnzimmer, Küche und Ilintergelaß wiesen auf einen kleinen,
quadralförmigen Hof und das Fensler des Wohnzimmers lag dem chs IHnler-
zimmers direkt gegenüber.

Außer mir bestand die Familie aus meinem Vater, der im Hinlerzimmer
sein Domizil aufgeschlagen hatte und den größten Teil des Tages außer dem
Hause war, und meinen beiden Schwestern Elfriede und Hilde, von denen die
tetzlere, wie es sich bald herausstellte, ganz außergewöhnliche mediale Anlagen
besaß. Hilde war von Natur durchaus kein kränkliches Kind, strotzte
vielmehr förmlich von blühender Kraft und erfreut sich noch heute als junge
Frau, nachdem sie zwei bildhübschen Knaben das Leben geschenkt, einer durch
nichts getrübten Gesundheit.

Sie mochte ungefähr acht Jahre gezählt haben, als wir mit einigen Kindern
der Nachbarschaft uns zusammenfanden und, angeregt durch einen Schulfreund


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