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aus (Ion weiteren Ausführungen ersieht, die Spukgeisler auch dann betätigten,
wenn das eigentliche; Medium außer Hause war.

Doch nun zu den Ereignissen seihst. - - Sie kündigten sieh dadurch an,
daß wir am Morgen verschiedene Gegenstände an einem Platze vorfanden, an
dem sie ahends vorher nicht gestanden halten. Ueher d<»m Sofa in der Wohnstube
standen auf zwei Konsolen die Figuren des Mars und der Minerva. Auf
sie schien es der nächtliche Eskamoleur zunächst ganz besonders abgesehen zu
haben. Schon öfters hallen sie ihren Platz gelauscht, und eines Morgens fanden
wir sio gar auf der Erde stehen. Hierdurch erst auf die; TaUsach*» aufmerksam
gemacht, bemerkten wir bald, daß das Umwechseln auch mit anderen
Gegenständen vor sich ging, bis wir dann durch ein direkt gespensterhaftes
Phänomen veranlaßt wurden, der Sache bei hellem Tageslicht und bewußter
Anordnung auf den Grund zu gehen.

Es war an einem Nachmittage, als Hilde mich mit verstörter Miene zu sich
lief und mich bat, in das llinlerzimmer zu gehen, da dort elv as in Unordnung
geraten sein mußte. Ich öffnete ahnungslos die Tür, ITilde folgte nur ängstlich
und widerstrebend, und hier gewahrte ich, daß das große Bett, welches
sonst an der Rückwand stand, quer ins Zimmer gerückt war und die Fenstervorhängo
heruntergerissen waren. Wir "versuchten nun mit vereinten Kräften,
das Bett an seine alte Stelle zu rücken, allein es stand vv^ie feislg'evvurzel'lda*ß
wir schließlich unsere Arbeil aufgeben mußten.

Wir verließen hierauf das Zimmer und Hilde erzählte mir nun, was in-
zvvibchen vor sich gegangen war. Sie gab an: Während sie an dem Fensler der
Wohnstube stand und über den Hof blickte, sah sie plötzlich, daß die Vorhänge
au dem gegenüberliegenden Fensler des Hintergemachs beiseile* gezogen wurden
, und es zeigte sich ein furchtbar gespenstisches Gesicht, das sie drohend
anblickte. Da sie öfier in früherer Zeit derlei Gesichter gehabt hatte, widerstand
sie dem Anblick, ja erdreistete sich sogar in gesicherter Position dem
Phantom die Zunge herauszustecken und dabei irgendein Schimpfwort auszusprechen
. Fm nächsten Moment sah sie das Phantom die Vorhänge herunterreißen
und verschwinden. Diesen Bericht hörte ich mit einiger Skepsis an.
Hilde erzählte mir noch, seit einigen Tagen des öfteren von Schleiern verhüllte
Gestalten zu sehen, die sio immer ernst und traurig anblickten, jedoch
verschwanden, wenn sie sie näher zu fixieren begann. Einbildungen, redete ich
mir ein, schritt in das hintere Zimmer und gewahrte nun, daß das <mergcslellto
4Bett von selbst an seine alle Stelle gerückt war.

Zur selben Stunde begann ich meine Versuche. Ich nahm die Figuren
des Mars und der Minerva von ihren Konsolen und stellte sie auf den Tisch des
Wohnzimmers, merkte mir genau den Standort der einzelnen Figuren und bat
den Geist, die Figuren zu vertauschen, während wir uns in die Küche verfügten.
Der Geist sagte durch den Mund meiner Schwester zu. Ich üIm rzengte mich vor
dem Schließen der Tür davon, daß die Figuren noch auf ihrem Platze standen.
Die ersten Versuche nußlangen. Ungefähr beim vierten Male konnte ich feststellen
, daß eine Figur eine halbe Wendung um ihre Achse gemacht halte.
Beim nächsten Versuch halten die Figuren ihre Plätze vertauscht, und nun war
es, als wenn der Bann endgültig gebrochen wäre, und die Wunder regneten au*
vollen Schleusen.

Was sich nun ereignete, geschah beim vollen Tageslicht. Hilde ergriff mich
plötzlich lachend bei der Hand und führte mich ins Yorderzimmer. Dort waren


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