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Zeitschrift für Parapsychologie. 4. Heft. (April 1926.)

sie plötzlich für ihn Luft geworden wäre. Hilde stand noch eine Weile unschlüssig
, als der Verkäufer sich an sie wandte und mit den Worten: es ist gut!
das Geschäft mit ihr für erledigt bezeichnete. Hilde ging also aus dem Laden,
ohne einen Pfennig Geld zu bezahlen, und hatte den bestimmten Eindruck,
daß ihr Schulzgeist während der kurzen Zeit des Einkaufs die Gedanken des
Verkäufers beeinflußt und paralysiert hätte.

Mit dem Kuchenapport waren die Erlebnisse an jenem Sonntage nicht erschöpft
. Bisher hatte unser Geist seine Kraft nur betätigt, die Wohnung in
Unordnung zu bringen, und ich sagte» mir schließlich, daß es für uns weit
•vorteilhafter wäre, wenn er im positiven Sinne operierte und uns die lästige
Arbeit des Aufräumens abnähme. Mein Zimmer war noch nicht gemacht, die
Betten lagen noch in dem Zustande, wie ich sie verlassen, und besonders vor
dem Bettmachen empfand ich einen Ileidenabscheu. Ich beauftragte also
unsern Freund, mir an diesem Morgen mein Bett zu machen, und er erklärte
sich gern dazu bereit, unter der Bedingung, daß wir zuvor das Zimmer
verließen.

Da ich immer wieder von neuem hoffte, den Geist in materiellem Zustande
zu sehen, versuchte ich es abermals mit dem Türvorhang, indem ich an der Tür,
die zum Alkoven führte, den Vorhang ein wenig beiseite schob. Wir verließen
darauf das Vorderzimmer, schlössen die Tür und stellten uns nun in
Erwartung der kommenden Dinge, im Alkoven auf. Bemerken möchte ich hier
noch, daß besagte Tür am Boden nicht vollkommen abschloß, so daß das Licht,
welches durch die Fenster des Vorderzimmers hineinfiel, an der unteren Türspalte
einen hellen Lichtstreifen auf den Boden zeichnete.

Während ich nun mit meiner Schwester laut- und regungslos im Alkoven
\erharrte und den Blick auf die Tür zum Vorderzimmer gerichtet hi'dt, bemerkten
wir hinter der Glasscheibe von links kommend den Schalten eines
Fingers, welcher vorsichtig bestrebt war, nach dem Vorhang zu angeln, mit der
offenbaren Absicht, die Spalte mittels des Vorhangs zu bedecken. Ohne ein
Wort zu reden stieß ich meine Schwester an und machte sie so auf das Erscheinen
des Fingers aufmerksam. Im selben Moment zog sich jedoch der
Finger, als wenn er hierdurch an der Ausführung gedachter Tätigkeit behindert
wäre, zurück und erschien erst wieder mit derselben Vorsicht nach Ablauf
(iner halben Minute. Wieder stieß ich meine Schwester an, wieder zog sich im
gleichen Augenblick der Finger zurück. Ich weiß nun nicht, wie oft sich das
gleiche Manöver wiederholte. Jedenfalls war es für mich verblüffend, in wie
engern Kontakt die jenseitige Kraft mit uns stand, denn die kleinste Bewegung
meinerseits, ja schon der bloße konzentrierte Blick genügte, den Geist zur
Zurückziehung seines häkelnden Fingers zu veranlassen. Schließlich gab S. V.
sein heißes Bemühen auf, um uns gleich nachher einen noch deutlicheren
Beweis seiner vorhandenen Körperlichkeit zu geben.

Wie schon gesagt, gestattete der Lichtstreifen am Boden der Tür durch den
Umstand, daß in den Alkoven von keiner andern Seile störendes Licht einfiel,
genaue Kontrolle darüber, ob sich im Vorderzimmer in unmittelbarer Nähe der
Tür ein Körper bewegte. Gleich, nachdem der Geist seinen Versuch, den Vorhang
zu angeln, aufgegeben hatte, sahen wir auf dem am Boden befindlichen
Lichtstreifen einen Schatten langsam und lautlos hin und her wandeln, und da
zweifelsohne der Schluß richtig ist, daß wo ein Schatten ist, auch ein lichtundurchlässiger
Körper vorhanden sein muß, hatte sich unser S. V. in diesem


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