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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0253
234 Zeitschrift für Parapsychologic. 4. Heft. (April 1920.)

und Psycho zu verkennen und in unklarer Analyse zwei Gebiete zu vermengen,
die es aufs schärfste auseinander zu halten gilt.

Ks seheint Azani notwendig, daß die Apparate ihm radioaktiven Einfluß
durch die Medien entzogen werden. Weiter vermutet er, daß die vorauszusetzenden
elektromagnetischen Schwingungen, die \om Organismus ausgehen,
zu kurz sind, um \on dem Apparat Gazznmallis angezeigt zu werden.

Jn einer weiteren Zuschrift übt Paul Breton Kritik an den Versuchen
Cazzamallis. Er betont gleichfalls, daß ein sehr empfindlicher Empfänger zu
zahlreichen Geräuschen Anlaß gibt, die mit den behaupteten Ursachen nichts zu
tun haben brauchen. Außerdem scheint es ihm wenig wahrscheinlich, daß die
Gehirnslrahlen einem der geläufigen Tvpen \on Wellen entsprechen. Was
würde aus unserem Organismus werden, w<mn er dauernd unter dem Einfluß
solcher Strahlungen, wie wir sie in der Radiotechnik Laben, stunde! Wir wären
alle schon verrückt geworden. Weiterhin bezweifelt er überhaupt, daß die
Gehirnstrahlen elektrischer Natur sind; man tue an alle rI unken zuviel elektrische
Wellen, womit Breton gewiß recht hat.

Wie man sieht, können also gegen diese auf den ersten Bück sehr zwingenden
und gewiß auch sehr verdienstlichen Untersuchungen, erbebliche Einwände
gemacht werden. Und zwar sind diese Einwände nicht nur prinzipieller deduktiver
Natur, auch ein Wann wie Azam, der an sich auf ähnlichem Standpunkt
steht wie Gaz/amaMi, hält den Beweis, daß es Gehirnstrahlen sind, für nicht
erbracht.

Es wird noch zahlreicher Untersuchungen bedürfen, um auf diesem Gebiete
Klarheit zu schaffen, insbesondere aber gilt es die experimentellen Ergebnisse
auch denkerisch zu durchdringen, denn man müßte die grundsätzlichen Bedenken
erkenntnistheoretischer Art der nicht monistisch Gerichteten widerlegen
, ehe man davon sprechen könnte, daß die Gehirnstrahlen im Sinne Cazzamallis
bewiesen sind. Bisher ist aber noch gtir nicht zu überblicken, wie dieser
experimentelle Beweis zu führen wäre. Es ist zu fürchten, daß man vielfach
ohne die entsprechenden erkenntnistheoretischen Grundlagen daraaflos beweisen
und auf monistischen Gedankenpfaden an dem entscheidenden Hauptproblem
\orbeigchen wird.

Kritik moderner Stellungnahme zum Okkultismus.

Von Univ .-Prof. Karl Camillo Schneider, Wien.

In der vorliegenden Zeitschrift gedenke ich, vom Herausgeber zur Mitarbeit
eingeladen, fortlaufend Referate über interessante moderne Werke zu bieten,
die irgendwie zum Okkultismus in Beziehung stehen, und dabei kritisch diese
Stellungnahmen zu behandeln.

fEin ganz ungewöhnliches Buch liegt \or in dem i<)'2\ unter dem Titel
„Urwelt, Sage und Menschheit" bei B. Oldenbourg in München erschienenen
Werke Edgar Dacques. Mir imponiert zunächst daran, daß es sich radikal an*
den Banden der Schulwissenschaft loszureißen vermag, nämlich nicht, wie sonst
üblich, sich gleichsam wegen seiner besonderen Anschauungen entschuldigt
bei Denkern, die sich an ihrer oberflächlichen, realistisch-rationalistischen Denkweise
vergnügen, sondern als von etwas ganz Selbstverständlichem von einer
lieferen, metaphysisch genannten Erlebnisform spricht, die unmittelbar als die
eigentliche Grundlage aller Wissenschaft zu gellen habe. Dacque weiß ganz


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