Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0275
2bb

Zeitschrift für Parapsychologie. 4. Heft. (April 1926.)

Eingelaufene Bücher.

Rene" Sudre: Introductioa ä 1 a Metapsychique Humaine. Paris.
Verlag Payot, 106 Boulevard Saint-Gcrrnain. 448 Seiten. 25 Francs.

Der Bernburger Hellseher-Prozeß und das Problem der Kriminaltelepathie
mit Vorwort von Rechtsanwalt Dr. Winterberg. Von Otto Seelin g. Linser-
Verlag, Berlin-Pankow. Preis 1,50 M.

Mimik und Physiognomik. Von Dr. T Ii e o d. P i d e r i t. 4. Aufl. Herausgegeb
, von Max von Kreusch. Mit 95 Abbild. Detmold 1925. Verlag der Meyer-
schen Hofbuchhandlung.

Kleine Mitteilungen.

Hans Driesch als Präsident der Gesellschaft für Parapsychologische Forschung
in London. Der bekanntlich nach vierzigjährigem Bestehen der englischen
Society for Psychical Research als erster Deutscher zum Präsidenten gewählte
Leipziger Philosoph Hans Driesch hielt am 18. März in London vor einem großen
geladenen Kreis von ungefähr 400 Personen seine Antrittbrede über das Thema:
„Parapsychologie und anerkannte Wissenschaft". Da das eigene Haus der Ges.
über einen so großen Saal nicht verfügte, hatte man für die feierliche Veranstaltung
denjenigen der „British Medical Association" ausgewählt. Unter dem sehr
guten Publikum bemerkte man zahlreiche führende Londoner Persönlichkeiten,
wie The Right Honourable Gerald Balfour (der ebenso wie sein Bruder Lord
Balfour früher schon die Präsidentenschaft bekleidete), Lady Grey, Lady Raleigh
(die Witwe des berühmten Physikers), Sir Lawrence, Lady Jons, den deutschen
Botschafter Dr. Sthamer, Sir Oliver Lodge (ebenfalls früher Präsident wie Lorcf
Raleigh, Sir William Crookes, Riebet, Bergson. Flammarion, William James u. a.).

Driesch, der in Begleitung seiner Gattin gekommen war, wurde von Sir
Oliver Lodge und der ehrwürdigen Mrs. Sidgwick, Balfours Schwester, aufs
Podium geleitet. In seiner weit ausgreifenden, unendlich viele Probleme berührenden
Rede untersuchte D. die Frage, ob es nicht möglich sei, den sog.
Okkultismus aus seiner heutigen Isoliertheit zu befreien, also gleichsam Brücken
aufzufinden, welche das neue Land mit dem, was wir heute von Natur und Seele
wissen, verbinden. Eine solche Brücke sah er in den Tatsachen der neueren
Biologie. Die physische Seite der Parapsychologie sei daher ein erweiterter
Vitalismus. Am Schluß erklärte er den Spiritismus für eine z^var heute noch
nicht bewiesene, aber logisch durchaus mögliche Hypothese.

Nach Beendigung der Rede, auf die wir später noch ausführlich in unserer
Zeitschrift zurückkommen werden, setzte starker, für einen so ausgesprochen
intellektuellen Kreis außergewöhnlicher Beifall ein.

Sir Oliver Lodge, der Driesch auch zu Anfang begrüßt und eingeführt hatte,
sprach, die herkömmliche Sitte durchbrechend, bei dieser „außergewöhnlichen
Veranlassung" ein Schlußwort, in welchem er Driesch den Dank der Gesellschaft
aussprach und sein bisheriges naturphilosophisches Wirken schilderte.

Man geht wohl nicht fehl in der Erwartung, daß auf diesem Umwege über
England auch für die deutsche Psychologie und Parapsychologie aus dem für die
ganze deutsche Wissenschaft so ehrenvollen Ereignis ein unmittelbarer Nutzen
hervorgehen wird. Red.

Vorträge. Am 18. März sprach Herr Dr. Max Kemmerich (München)
im Leipziger Rathaus - Festsaale über „Das Weltbild des Mystikers", am
19. März Herr Professor Dr. Joh. M. Verweyen (Bonn) über „Weltgeheimnis
und Probleme des Okkulten", beide fesselnd und überzeugend. Der Besuch
entsprach den heutigen Zeiten.

Die Berliner Gesellschaft für Parapsychische Forschung konnte am 17. März
auf ein vierjähriges Bestehen zurückblicken. Der bisherige Vorsitzende Dr. Sün-
ner trat wegen Ueberlastung von diesem Amte zurück. Den Vorsitz übernahm
der als psychoanalytischer Arzt und Forscher sehr bekannte San.-Rat Dr. Koerber.
Die Geschäftsführung bleibt wie bisher in den Händeu von Dr. Sünner.

Die Deutsche Gesellschaft für wissenschaftlichen Okkultismus wählte in der
Generalversammlung am 24. März Herrn Dr. Kröner zum Vorsitzenden, Herrn
Amtsgerichtsrat Dr. Ueberhorst zum Schriftführer. Geschäftsstelle wie bisher bei
Herrn Fabrikant Erdmann.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0275