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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0282
Schrenck-Notzing: Neuere Untersuchungen über telekinetische Phänomene. 263

Aus diesen Angaben ist deutlich zu ersehen, daß nicht nur dem Medium,
sondern auch allen Anwesenden eine Berührung der Puppe absolut unmöglich
war. Das Medium war kontrolliert und im Tieftranoe. Die drei weiteren Anwesenden
, außer den Kontrolleuren, waren durch Kette verbunden, kontrollierten
sich also gegenseitig; außerdem saßen sie fast 7 Fuß (= 2,10 m) von der Puppe
entfernt. Hätte einer der Anwesenden die Puppe mit einem Stocke berührt, so
würde man denselben oder seinen Schatten im Rotlicht gesehen haben."

Bewegungen im Tisch oder Manipulationen an der Puppe setzen sich fort.

„Um 10 Uhr 28 Min. polterte der Tisch wieder zu Boden. Wir hörten vorher
einige Slöße und auch ein Krachen desselben. Dann hob er sich plötzlich
auf die eine Seite, balanzierte etwa eine Sekunde auf zwei Beinen und stürzte
krachend zu Boden ... Dieses blitzartige Zusammenbrechen der hebenden
Kraft hatte ein Umwerfen des Tisches zur Folge. Kontrolle unverändert; das
Medium lag, stoßweise atmend, in Tieftrance. Wiederaufstellen des Tisches.'*

Die weiteren Phänomene des ersten Teiles der Sitzung bestanden nur in
Wiederholung der bereits geschilderten. Die Kontrolle wurde eingehend nachgeprüft
und dann eine Pause eingeschaltet.

Der zweite Teil der Sitzung dauerte von 10 Uhr 02 Min. bis 11 Uhr i5 Min.
Tranceeintritt erst 10 Uhr 58 Min.

Der Puls ging in diesem Abschnitt von 68 auf 55 zurück. Versuchsbedingungen
und Reihenfolge wie irn ersten Teil. Man hatte das Tamburin auf
den Tisch gelegt. Der Tisch wird, in der Richtung von Willy weg, verschoben.
Sofortige Kontrollfeststellung ergab Unbeweglichkeit der Hände und Füße
Willys. Bei einer weiteren Tischbewegung klirrten die Schellen des Tamburins,
wahrscheinlich infolge der Heftigkeit des Stoßes.

Nach längerer Pause Wiederaufnahme der Sitzung. Indes dauerte es
20 Minuten, bis Willy in Trance fiel. Keine weiteren Phänomene. Schluß der
Versuche.

Der Sitzung am 11. Juni wohnten außer Frau Holub nur Mr. Price und
Miß Walker bei.

Otto hatte ©ine Levitation in Aussicht gestellt, welche eine veränderte Versuchsanordnung
notwendig machte. Es kam aber nur zu teilweisen Erhebungen,
wobei das Gesäß sich nicht weiter als 8 Zoll (- 20 cm) vom Stuhlsitze entfernte.
Eine in allen Punkten unangreifbare Totallevitation kam nicht zustande, so
daß auf eine nähere Schilderung verzichtet werden kann.

In seinen Schlußbemerkungen erklärt Price die Bedingungen der Wiener
Sitzung im allgemeinen für ebenso einwandfrei und vollkommen, wie diejenigen
in München. Dagegen ist nach seiner Auffassung die derzeitige Trancepersönlichkeit
Otto viel empfindlicher und schwerer zu befriedigen als Mina, die
Vorgängerin des Otto Denn dieses Spalt-Ich macht besonders schwierige Ansprüche
an die Teilnehmer, die ein wissenschaftliches Arbeiten erschweren,
lehnt bestimmte Persönlichkeiten ab und setzt auch die Sitzungstage fest.
Sicherlich sind berechtigte Wünsche, auch wenn sie vom Medium im somnambulen
Zustand geäußert werden, nach Möglichkeit zu erfüllen, dagegen erscheint
es als wichtige Aufgabe der Versuchsleitung, den Kaprizen und Launen des
medialen Traum-Ichs nicht gehorsam nachzugeben. Vielmehr zeigt die Erfahrung
des Referenten bei anderen Versuchspersonen, daß die Trance-Persönlichkeilen
sich sehr wohl erziehen lassen und daß blinde Nachgiebigkeit keineswegs
eine Bedingung für den Erfolg darstellt.


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