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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0343
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3o Prozent richtiger Fälle ergaben; hier ist aber der Zufall keine ausreichende
Erklärung mehr. Für diese Fälle glauben nun die Verfasser die Erklärung
in einem „unwillkürlichen Flüstern' gefunden zu haben.

In der hier vorliegenden Abhandlung handelt es sich darum, die Ansicht der
Verf. über das, was sie „Unwillkürliches Flüstern" nennen, näher kennenzulernen
, indem wir ihre wenig umfangreichen Versuche über das Gedankenlesen
>on Zahlenbi 1 dern unberücksichtigt lassen, zumal die Verfasser diesen
Versuchen selbst keinerlei Bedeutung beilegen.

Auf Grund der voi gekommenen A erw echslungen lehnen Prof. und
Mrs. Sidgwick die Möglichkeit ab, daß in diesen Fällen die Zahlen durch
Flüstern oder leises Aussprechen übertragen sein könnten. Es müßte dann die
Verwechslung ähnlich klingender Lautbilder am häufigsten auftreten,
was aber durchaus nicht der Fall wai. 'Vgl. hiereu dii Auszüge aus den
Sidgwickschen Versuchen am Schluß dieser Abhandlung.)

*,Diese Auseinandersetzung — fährt Prof. Lehmann fort —
scheint die Möglichkeit auszuschließen, daß die Zahlen durch
Flüstern übertragen sind. Die Argumentation ist aber nicht
unanfechtbar. Laute, die in gewöhnlichem Reden sehr verschieden
sind, können einander sehr ähnlich werden, wenn sie geflüstert
werden (S. 480). . . . Bei unseren oben besprochenen Versuchen
bemerkten sowohl Herr H. als ich (Lehmann), daß eine sehr
große Neigung zur Innervation der Sprechmuskeln entstand, wenn
man lange an eine bestimmte Zahl denken sollte. Man kann natürlicherweise
dieser Neigung widerstehen, vorausgesetzt, daß mau
darauf aufmerksam ist, und in allen unseren bisher erwähnten Versuchen
wurde sorgsam darauf geachtet, daß derselben nicht nach-
gegeben wurde. Als wir aber zu dem Resultate gekommen waren,
daß die unter solchen Verhältnissen stattfindenden Gedankenübertragungen
* entweder zufällig oder einfache Illusionen
seien, versuchten wir es einmal, den unwillkürlichen Sprechbewegungen
keinen Widerstand zu leisten. Hierdurch änderte sich
die Sache vollständig. Während wir früher bis über 10 Minuten
toarten mußten, ehe sich die Zahlenbilder einstellten, gelang es
jetzt, nach kurzer Uebung, in weniger als einer Minute eine bestimmte
Vorstellung von einer Zahl zu übertragen. Die einzige
Veränderung in der Versuchsanordnung war hierbei die, daß der
Empfänger das Ohr in den Brennpunkt des Spiegels brachte; die
Zahlen wurden also jetzt gehört, toobei sich der Empfänger selbstverständlich
dessen bewußt war. Trotzdem kann man nicht sagen,
daß die Zahlen von dem Absender willkürlich geflüstert wurden.
Er tat eigentlich nichts anderes, als an die Zahl zu denken und den
unwillkürlichen Sprechbewegungen freies Spiel zu lassen. Sein
Mund war gewöhnlich fest geschlossen. Beilegungen der Lippen
waren nicht sichtbar, und ein Nebenstehender konnte überhaupt
keinen Laut hören." {ß. 481.) — Soweit Prof. Lehmann.
Da die \nordnung der Hansen-Lehmann sehen Ergebnisse w enig übersichtlich
dargestellt, und ein genaueres Studium für den Leser umerhältnis-
mäßig mühe\oll und zeitraubend ist, so habe ich mich bemüht, ihre Angaben
in einige übersichtliche Gruppen zu ordnen.


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