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Krall: Ueber „Unwillkürliches Flüstern".

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wenn sie nicht sehr geübt in der Selbstbeobachtung sind, solche unwillkürliche
Artikulalionsbewegungen übersehen werden, dafür liefern die
Beobachtungen von II. und L. über das unwillkürliche Flüslern . .. interessante
Beleg e."

Dr. Const. Gutberlct sagt in seinen VorIragen über den „Kampf
um die Seele" (Mainz igo3, II. Aufl.): „Die schlagendste, weil
experimentelle Widerlegung der \on Riebet und Sidgwick
behauplelen unmittelbaren Gedankenübertragung haben II. und L. gelief
er l. (S. 537).) .. . Unter den drei Flüslermethoden wurde insbesondere
die ,nasale* angewandt, bei welcher der Mund vollständig
geschlossen ist, um ,von vornherein etwaige Einwendungen seitens
der Verteidiger der Gedankenübertragungen* zu vereiteln ... Jedenfalls
wird niemand mehr, nachdem jene Experimente in so natürlicher Weise
eine so große Zahl von vermeintlichen Gedankenmitleilungen erklärt
haben, noch die wenigen von Sidgwick vorgebrachlen Bedenken berücksichtigen
. Ernste Forscher haben dafür nur ein mitleidiges Lächeln *).
(S. 5/jo.) . .. Gehörsreize sind aber noch weniger auszuschließen, und dieselben
sind, wie L. und H. gezeigt, durchaus nicht auszuschließen: das
Flüstern folgt selbstbei geschlossenem M un de mitphysiologischer
Notwendigkeit." (S. 5^.)

Dr. L. Loewc nfeld sagt in seiner Studie „Somnambulismus und
Spiritismus" (II. Aufl., Wiesbaden 1907): „Die wichtigste Fehlerquelle
jedoch, die in dem sogenannten ,unwillkürlichen Flüstern' und
anderen unwillkürlichen und gewöhnlich auch unbewußten Bewegungen
des Agenten liegt, ist bei einem sehr großen Teile der Gedankenüber-
tragungsversucho nicht ausgeschlossen worden. Es ist gegenwärtig
festgestellt, daß jede anhaltende Konzentration der Aufmerksamkeit
auf gewisse Vorstellungen zu leisen unwillkürlichen Sprechbewegungen
führt, in welchem sich das Gedachte äußert. Das Geflüsterte
kann, wie L. und H. gezeigt haben, noch einigermaßen deutlich vernommen
werden, wenn der Mund auch völlig geschlossen ist und
nur minimale, äußerlich kaum merkliche Bewegungen zustande kommen."

(S.

Dr. Erich Bohn (Breslau) tritt dem anerkennenden l rteil von
Dr. Kresin entgegen, der du Preis telepathische Versuche Cür „völlig
einwandfrei" erklärt: „Ein solches Urteil ist mir nur dadurch erklärlich,
daß der Herr Verf. die Lehmannschen Arbeiten nicht kennt .. . Den
schwersten Schlag für die Vertreter der Telepathie bedeutete aber die
Arbeit von F. G. C. Hansen und Alfr. Lehmann..., worin die Verf. den
Nachweis führen, daß alle Gedankenübertragung auf unwillkürlichem
Flüstern beruhte ... Diese Theorie hat Lehmann au£ Grund von tausend
Experimenten glänzend bewiesen." Verf. (B.) will es dahingestellt
sein lassen, „ob durch die Lehmannsche Theorie eine supernormale

!) R. Willy sagt in seinem Berichte über den Kongreß: „Die übrigen Vorträge
. . . überspringen wir mit demselben unhörbaren Flüstern ohne commercium
corporum, mit dessen Hilfe ein gelehrtes Ehepaar am Kongreß die Telepathie
in die Psychologie einführte." Vierteljahrsschr. für wissensch. Philos. von
A\enarius 1897. 1. H., S. 105.


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