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Telepathie endgültig als unhaltbar erw losen ist.'* (Psych. Sind.'».(),
1899, S. *}53, '«o'i.)

Prof. Karl Marbe führt in seinem Aufsatz: ,,lfeber das Gedankenlesen
und die Gleichförmigkeit des psychischen Geschehens" (Zeil-
schrifl f. Ps^ehol., Bd. 50, 1910, S. an: „Daß man auch auf

optischer Grundlage, d. h. aus gesehenen Bewegungen, mit, ihnen ver-
bundene Gedanken ablesen kann, hat neuerdings O&car Pfungsl gezeigt.
11. und L. haben aus unwillkürlichem Flüstern, das sie mittelst großer
Konkavspiegel hörbar machten, Gedanken zu lesen versucht."

Pater Julius Bessin er S. J. hat eine lesenswerte Kritik über telepathische
Phänomene geschrieben und führt gleichfalls das ^Unwillkürliche
Flüstern" als Erklärungsgrund an: „Wir müssen zugeben, daß
weder eigentliches Sprechen, noch willkürliches Flüstern des ,Aufgebers'
oder der übrigen Anwesenden anzunehmen ist: allein es gibl auch ein
unwillkürliches Flüstern, und die sonst lautlose Stille sowie die Passmtät
des Empfängers ermöglichen dem letzteren auch das leiseste unwillkürliche
Flüstern des Aufgebers zu vernehmen ... Selbst bei geschlossenem
Munde kommt also dann, wie sie experimentell nachgewiesen haben,
ein Flüstern zustande ... Es mag allerdings fast unglaublich erscheinen,
daß bei geschlossenem Munde un'erscheidbare Flüstorlaule zustande
kommen, allein dii- phonetische Studie des Herrn Dr. Hansen zeigt dies
unwiderleglich." (Stimmen aus Maria-Laach, Bd. 62, 1902, S. 020.)

^\ enn schon erste „Autoritäten" auf akustischem Gebiet, wie Piof.
Stumpf, ohne jeden Einwand sich \on der Möglichkeit „nasalen Flü-
slf*rns" überzeagt zeigen, so ist es allerdings erklärlich, daß die vielen
populären Schriftsteller, die gegen eine „Gedankenübertragung" eifern,
eist recht die Lehmannschen Leitsätze ohn^ Kritik nachsprechen.

Als Beispiel sei von Const. Hanert \Gedankenlesen, 1 \ypnotismus.
Spiritismus, 11. Aufl., Graz 19071 das folgende angeführt: „Yber erst
heule ist es den Psychophysikern, besonders Alfred Lehmann in Kopenhagen
, gelungen, fast alle diese Wunderdinge wirklich zurückzuführen
auf Unzuverlässigkeit der Beobachtungen
und Berichte, auf unbewußte Tätigkeiten und zum Teil auf Taschenspielerei
... Das Erraten der gedachten Zahl ohne Berührung ist etwas
schwerer zu erklären, aber Prof. Lehmann, Kopenhagen, hat wenigstens
das richtige Erklärungsprlnzip gefunden, nämlich die Flüstersprache
... Der Mund des Denkenden kann fest geschlossen sein,
und scheinbar gibt er nicht den geringsten Laut \on sich, aber es läßt
sich untrüglich erproben, daß er dennoch spricht. Lehmann
führte dieses Experiment aus." (S. 3, 8, 9.)

\uch in Zeitungen finden wir, wenn sich Gelegenheit bietet, Hinweise
auf dieses „Unwillkürliche Flüstern"*). Trotzdem der Name der
Autoren nicht genannt wird, kann es sich bei den nachfolgenden Erwähnungen
nur um die Arbeit von H. und L. handeln, die in ihrer Art
einzig dasteht.

2) Man sieht bereits die Fama am Werke. Hier sind es nicht mehr zwei
einzelne Personen (H. u. L.), sondern ganz im Allgemeinen „leicht erregbare
Menschen", „auf deren Flüstern dann der Hellseher baut."


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