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Sudre: Die Einteilung und die Benennung in der Metapsychik.

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große experimentelle Geselz der Ideoplastie anerkannt haben. Um das Studium
zu erleichtern, haben wir sie in gleicher Weise in T e 1 e r g i e und T e 1 e -
p 1 a s I i e eingeteilt. Zuerst nehmen wir an — und zwar nicht aus theoretischen
Gründen, sondern um Hypothesen zu sparen —, daß die Substanz-Energie, die
bei den physischen Phänomenen in Erscheinung tritt, eine einzige ist und wir
nennen sie das „psychische Fluid4' oder Ektoplasma oder Teleplasma.
Man wird zwischen den beiden letzten wählen müssen, von denen das eine in
Frankreich, das andere in Deutschland in Gebrauch ist. Schrenck-Notzing hat
das erslere kritisiert, weil es schon in der Biologie einen Sinn hat. Der Kongreß
wird das berücksichtigen.

In den Phänomenen der Telergie vollbringt das psychische Fluid mehr
oder w eniger sichtbar eine äußere Arbeit an der gewöhnlichen Materie. Myers hattet
dies Wort geschaffen, um die bei dem telepathischen Akt in Erscheinung
tretende Kraft zu kennzeichnen, unsere Erweiterung ist also ganz legitim und
durch die Etymologie gerechtfertigt ( rtjXb in der Ferne, iQyov Tätigkeit,
Arbeil). Diese Arbeit kann mechanisch und gewöhnlicher Art sein,
dann hat man die Telekinesie (von ydvtjOiq Bewegung), oder sie kann mechanisch
sein und sich auf der molekulären oder korpuskularen Stufe abspielen,
dann haben wir die Phänomene der Hyloklastie (von vkt] Materie, vldco brechen,
zähmen), wie die Klopf laute, Apporte usw. Drittens kann die Arbeit physischer
oder chemischer Art sein (leuchtende, thermische, elektrische, magnetische usw.
Erscheinungen).

Die Telergie bezieht sich auf das Auftreten von Kräften, die Teleplastie auf
das von Formen. Myers hatte im Jahre 1904 das Wort Ektoplasie vorgeschlagen.
Aber von Ektoplasma hat man Ektoplasmie abgeleitet. Es würde vielleicht besser
sein, Ektoplastie oder Teleplastie wie die Deutschen zu sagen. In Symmetrie mit
Telergie und auch um die Talsache einer Wirkung in die Ferne zu betonen,
haben wir Teleplastie gewählt. Etymologisch will das ein in der Ferne bewirktes
Modellieren (itldci;) bedeuten. Wenn wir nun beobachten, daß die
mechanische Fernwirkung immer Organe erfordert, die dem zu erreichenden
Zweck angepaßt sind (wie die Hebel Crawfords), so sehen wir, daß die physische
Metapsychik in den meisten Fällen eine Erzeugung von Formen einschließt:
sie können entweder rein zweckmäßig sein wie in der Telekinesie, oder bei der
Materialisation von Gestallen einen ästhetischen Charakter annehmen. Die
Telergie wäre also ein Sonderfall der Teleplastie, wie die Telepathie ein Sonderfall
der Melagnomie und wir kommen auf die beiden großen Unterabteilungen
des Anfangs zurück: Mentale Metapsychik und physikalische Metapsychik.

Es bleiben die Erscheinungen von umstrittenem Charakter, die man Spuk
nennt, und die wir als physikalische Phänomene ansehen, deren Ursache eine
Person ist, die häufig, ohne daß sie etwas davon weiß, durch einen örtlichen
Einfluß angeregt ist. Wir unterscheiden ihn \on den falschen Spuken, die von
den Deutschen ,,Poltergeist" genannt werden, und die wir Thorybismus
nennen (von (h>(.wßogf Lärm, Unruhe). Es sind das gewöhnlich teleplastische
Phänomene, abgesehen von den Fällen, in denen der örtliche Einfluß, anstatt
Phantome zu erzeugen, sich darauf beschränkt, bei Sensitiven Visionen hervorzurufen
. Dieser örtliche Einfluß ist fast sicher physischer Art, er besteht in
einer Art von Imprägnation der Materie, die, ohne selbst psychischer Natur zu
sein, wie Buchanan und Denton glaubten, mit einem psychischen Milieu in Verbindung
setzen kann. Man kennt die Erscheinungen, die sie hervorruft, unter


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