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dem Namen der ,,Psychomotrie", aber alle Welt ist der Meinung, daß dieses
Wort zu \erbannen ist. Riebet hat das Beiwort „pragmatisc b" vorgeschlagen,
das die Mehrheit der Metaps>ehiker ablehnen zu müssen scheint, weil es einen
ganz andern Sinn in der Gesetzgebung und der Philosophie hat. Wir haben \or-
läufig vorgeschlagen taktile Metagnomie, da die metapsychische Fähigkeil
durch den Tastsinn angeregt zu werden scheint. Es ist leicht ein Wort /u
prägen, indem man es z. B. von ä(f ?/ ableitet, was Berührung heißt und zu
sagen Haphie, haphische Fähigkeit, eine haphistischc Versuchsperson
(sujet haphiste). Darüber muß noch der Kongreß entscheiden.

Um das Wort „Medium" zu ersetzen, das \erurteilt ist, ebenso wie seine
Ableitungen, haben wir den Ausdruck melapsyehische Versuchsperson
(sujet) angewendet in Analogie zu den Versuchspersonen der Psychiatrie
und Psychologie. ,,Sujet" ist keine herabsetzende Bezeichnung, und um
auf eine Besorgnis zu antworten, die Herr Lebiedzinski in Warschau äußerte,
so ruft es durchaus nicht den Gedanken an eine Geisteskrankheit wach. Sagt
man nicht in der Umgangssprache: ,,un sujet d'elite", „tine ausgezeichnete
Person" (un excellent sujet)? Wenn die Versuchsperson deutlicher ausgeprägte
Fähigkeiten der übernormalen Erkenntnis hat, wird man sie M e t a g n o m
nennen, wenn sie besonders physikalische Phänomene erzeugt, wird man sie
T e 1 ep 1 a s l nennen (-von ctkadn^ Bildner).

Man sieht, daß dies^ Umbildungen und Gesichtspunkte nicht sehr uniwalzend
sind, während sie der Metapsychik einen großen Dienst leisten würden, indem
sie ihre Einverleibung in die feststehende Wissenschaft erleichtern. Man wird
gewiß auf dem Kongreß andere vorschlagen. Der Warschauer Kongreß halte
einen ständigen internationalen Ausschuß ernannt, um ein allgemeines metapsychisches
Wörterbuch \orzub°reiten. Als Abgeordneter für Frankreich werde
icli mein möglichstes tun, um die Verwirklichung des Planes zu sichern. Ich bitte
also meine französischea und ausländischen Kollegen, mir mit ihrem guten
Willen und ihren Sprachkenntnissen zu helfen. Die Frage ist für die Anerkennung
der neuen Wissenschaft sehr brennend, und es ist an dem nächsten
Kongreß, sie zu lösen.

Die Benennungen in der Metapsychik,

(Bemerkungen zu der Arbeit von Rene Sudre.1)
Von Rudolf T i s c h n e r.

Man wird gewiß den Grundsätzen, die in dem obigen Aufsalz aufgestellt
worden sind, weitgehend beipflichten, aber Sudre selbst ist sich ja klar darüb« r,
daß hier noch nicht das letzte Wort gesprochen ist und fordert zur Erörterung
seiner Vorschläge auf, deshalb seien mir einige Bemerkungen gestattet.

Benennungen können, weil sie kurz sein müssen, natürlich selten den
ganzen Inhalt erschöpfend wiedergeben, sie sollen nur klar und eindeutig sein.
Man darf meiner Meinung nach deshalb nicht die Anforderungen an eine solche
Benennung überspannen, e3 sind gewissermaßen Siegel oder Stempel. Allzu
große philologische Spitzfindigkeiten scheinen mir nicht am Platz zu sein, ungefähr
an jedem Wort läßt sich etwas aussetzen.

') Diese Arbeit wurde schon im Februar eingesandt, sie nimmt also keinen
Bezug auf die Arbeit von Prof. Fischer im Maiheft dieser Zeitschrift (Anmerkung
bei der Korrektur).


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