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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0385
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Zeitschrift tür Parapsychologie. 6. Heft. (Juni 1926.)

ausdrücken will, daß ein beseeltes Wesen und kein Spirit, kein Geist die Ursache
der Erscheinungen ist.

Mit diesen Auslührungen soll natürlich nichts Endgültiges gegeben werden;
gewiß wird man für manches etwas Besseres finden können, und ich bitte,
sich zu dieser wichtigen Frage möglichst zahlreich zu Wort zu melden, nur auf
diese Weise wird es gelingen, das Bestmögliche zu erreichen.

Dr. Gustave Geley: Hellsehen und Teleplastik,

Yon Dr. Marcinowski, Bad Heilbrunn i. B.

Wiedel liegt das Lebenswerk eines französischen Forschers vor uns, wie
vor kurzem das Lebenswerk Richets, abermals in deutsche Sprache übertragen
\on Rud. Lambert, den wir als sachkundigen Vermittler dieser Stoffe längst
zu schätzen gelernt haben. Leider ist das Erbe, das Gele}' als Bahnbrecher
wissenschaftlicher Erforschung der Gebiete des Okkultismus hinterlassen hat,
unvollendet geblieben. Wenn auch der Band, der hier vorliegt, stattlich
genug und inhaltlich wertvoll ist, er ist nur die erste Hälfte dessen, was Geley
uns zu bieten beabsichtigte. Sein tragisches Ende hinderte ihn an der Vollendung
. Es soll aber zu hoffen sein, daß seine wissenschaftliche Hinterlassenschaft
noch um den Rest einigermaßen ergänzt werden kann.

Während er in seinem Buch „Vom Unbewußten zum Bewußten" eine metaphysisch
orientierte Philosophie Aor uns aufrollte, die eine geniale Synthese von
materialistischen Forschungsergebnissen und metaphysischer Durchgeistigung
unseres empirischen Wissens darstellte und damit eine neue Epoche- wissenschaftlichen
Denkens einleitete, der zweifelsohne die Zukunft gehören wird, eine
Zukunft, die frei von der erdrosselnden Enge und Einseitigkeit des rein materialistischen
Dogmas sein wird, so gibt uns Geley mit dem umfassenden Bericht
über seine eigenen Forschungen auf dem Gebiete der okkulten Erscheinungen
die Bausteine, aus denen er das Bauwerk seiner Philosophie errichten konnte.
Er gliubt zwar, daß ihm seine Erfahrungen para-psychischer INatur nur Bestätigungen
bedeutet hätten, aber er gibt doch ebenso unumwunden den ungeheuren
Einfluß zu, den diese Forschungen für das Wellanschauungsbild gehabt
haben, das er vor uas entiollte, für seine Philosophie, die ebenso fest im Boden
des realen Geschehens wurzelt, wie sie mit kühner Sicherheil bis zu den letzten
Höhen des geistigen Seins im Metaphysischen hinaufreicht.

x\uch dieser Band zeichnet sich wie seine Philosophie durch die klare,
straffe Gliederung des Stoffes aus und durch die knappe, lapidare Fassung
seiner einprägsamen Sätze. Fremd ist dem Werk die schillernde Eleganz, die
wir sonst am Romanen nicht gerade schätzen. Das bringt die deulsche Ueber-
tragung formvollendet zum Ausdruck.

Den beiden Hauptabschnitten über die subjektive und objektive ParaPsychologie
(Hellsehen und Teleplastik), ist eine kurze Einführung über den
Charakter des Mediumismus vorangestellt. Das Medium hält Geley für den
Träger angeborener und oft ererbter Eigenschaften, gekennzeichnet durch eine
gesteigerte Fähigkeil zur Dezentralisierung. Diese Eigenschaften sind übbar
und erziehbar. So verschieden die Erscheinungen des medialen Geschehens
auch sein mögen, sie haben ajle ein und dieselbe gemeinsame Wurzel. Beweis:
das Alternieren der Erscheinungsgebiete bei ein und denselben Medium.


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