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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0392
Ludwig: Kritiker der Parapsychologie.

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Münsler, über Okkultismus und Wissenschaft, in dem Verfasser mir den Vorwurf
macht, daß ich „mit mehr Entschiedenheit als Vorsicht" die Tatsächlichkeit
parapsych. Erscheinungen \erlrefe. Einen Beweis für seinen verlelzenden
Vorwurf hat er sich erspart. Darum würdigte ich ihn auch keiner Antwort.
Allein, im Juli desselben Jahres brachte der Bayr. Kurier (Nr. 196) zwei
Artikel desselben Verfassers über „Entlarvte Medien", in denen so sehr
Wahres und Falsches durcheinander gemischt waren, daß ich die Leser bedauerte
, die nicht selbständig urteilen konnten. Gerade damals war ich schwer
herzleidend, durfte mich in keine aufregende Polemik einlassen und so mußte
ich leider auf eine Richtigstellung verzichten und ruhig zusehen, wie weile
Kreise des katholischen Volkes in Bayern irrig instruiert werden. Natürlich
ließ sich Kahle den Fall Laszlo ebensowenig entgehen, wie Dr. Seitz in der
Allgem. Kundschau (192/L Heft 8), wo bereits die „schlagende" Widerlegung des
Werkes „Experimente d. Fernbewegung * durch das Ullstein Buch triumphierend
angekündigt wurde. Ueber diese „schlagende" Widerlegung hat sich bereits
der hochangesehene Psychiater Dr. Bleuler (Zeitschrift f. Parapsych., Januarheft
1926) treffend geäußert, v. Schrenck und seine Freunde1) werden die,,Wissenschaftlichkeit
" jenes Werkes noch genauer unter die Lupe nehmen.2) Bezeichnend
für die Objektivität Kahles ist, daß er in jenem Artikel die Schilderung
des notorischen Schwindlers Laszlo ausführlich widergibt, aber >on den
Erklärungen Schrenck-Notzings keine Notiz nimmt. Er bezeichnet Rudi Schneider
als „entlarvt", weiß also nicht, wie kläglich die ganze angebliche Entlarvungsbeschuldigung
in sich zusammengebrochen ist, durch die Erklärung
der beiden Wiener „Entlarver" selber. Auch Frau Silbert wird natürlich
hingerichtet durch Zitierung Prof. Bendorffs, aber verschwiegen wird die
öffentliche Ehrenerklärung der Grazer Beamten und des kath. Theologieprofessors
Dr. Ude. Diese Arbeitsmethode ist leider für eine ganze Kategorie
von Schriftstellern höchst charakteristisch! — Im Dezember 1925 sandte mir
ein hochgestellter Nürnberger Jurist das Beiblatt der „Bayr. Volkszeitung"
Nr. 279. Hier stand ein Artikel^ „Okkultist. Bestrebungen" von Dr. Busch,
der das kath. Volk darüber belehrt, daß man unter Okkultismus zu verstehen
habe den Spiritismus, die Wahrsagerei, Orakel, Teufelsbeschwörungen, Tlaru-
spizien (!) Astrologie und die verschiedensten Arten der Zauberei. Und nun
kommt das non plus ultra an Wissenschaft: im weiteren Sinn, heißt es,
gehörten dazu auch gewisse Lehren der Methodisten, Baptisten, Quäker und
HerrnhuterÜ Was werden diese frommprotestantischen einfachen Letiie dazu
sagen, daß man sie den Zauberern und Spiritisten beizählt, wenn auch nur „im
weitern Sinne"! Daß es einen wissensch. Okkult (Parapsychologie) gibt, dürfen
die Leser nicht erfahren, vielleicht wüßte es aber auch der gelehrte Verfasser

hat mit hingebender Gläubigkeit, unter Verzicht auf jede Kritik, den Inhalt der
Schrift ..physikalische Mediumismus" in der Allgem. Rundschau zum Besten gegeben
. Man darf nun gespannt sein, ob er in gleich ausführlicher Weise auch in
in derselben Zeitschrift über die bald erscheinende Gegenschrift referieren wird.

3) nur 3 Münchener, 1 Stuttgarter, 1 Tübinger, 1 Berliner, 1 Grazer sind an
unserer Gegenschrift beteiligt.

2) Was sich gerade Graf Klinkowstroem an unsachlicher Behandlung der Frau
Silbert sowohl wie des Willy Schneider leistet, kann für diesen vielschreibenden
Autor nicht einnehmen. Wie Dr. Rosenbusch unter die parapsychischen Kritiker
kommt, ist mir ein Rätsel. Seine Rezension des Buches „Experimente der Fernbewegung
" in den „Neuesten Nachrichten", war ein Muster abstoßender sophistischer
Schriftstellerei und übelster Nörgelei.


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