Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0399
380

Zeitschrift für Parapsychologie. 6. Heft. (Juni 1926.)

Londoner Society dem Dunkel entrissene Bericht des Lord Dunraven in Auswahl
ebenfalls aufgenommen wurde. Ein gutes Sachverzeichnis erleichtert die Benutzung
. Oesterreich-Tübingen.

Hexenprozesse. Mit besonderer Berücksichtigung des Landes Steiermark. Von
Prof. Dr. E. Riegler. (Graz, Verlag Moser, 1926, 119 S.)

Das Hexenwesen ist durch den Mediumismus in eine ganz neue Beleuchtung
gerückt worden. Wir erkennen heute darin Auswirkungen der Suggestion, aber
auch Erscheinungen der Fernbewegung, der Schwebung u. dgl. m., zumeist ausgelöst
durch das Rauschgift der Hexensalbe, das eine ähnliche Rolle gespielt hat,
wie heute Nikotin oder Kokain und dem sich wegen der erwünschten geschlecht«
liehen Nebenwirkungen besonders alleinstehende Frauen hingaben. Die vorliegende,
ungemein fleißige Arbeit ist zwar ein wertvoller Beitrag zu dem wachsenden Schrifttum
über das Hexenwesen und bringt Einzelheiten über die Greuel jener Ver-
irrungen in reicher Fülle, läßt jedoch jeden tieferen Einblick in die okkultistische
Seite des Hexenglaubens vermissen, was heutzutage gewiß nicht mehr statthaft ist.
Der Verfasser wendet sich auch gegen die parteimäßige Ausschrotung der Hexenprozesse
, wie sie eine Zeitlang sehr behebt wrar und wie sie mit einseitiger Zuspitzung
gegen die katholische Kirche besonders von Soldan in seinem tonangebenden
Weike über das Hexenwesen geübt wurde. Dem parapsychologischen Forscher,
der auf diesem Gebiete arbeitet, bietet sich das reichhaltige Sachregister der Schrift
als eine wahre Fundgrube von Studienmaterial dar. Prof. Walter.

Hypnose und Suggestion, von Otto Seeling, Rektor in Berlin. Zweite umgearbeitete
und vermehrte Auflage. Berlin 1925. Pyramidenverlag Dr. Schwarz & Co.
Preis geb. 5 M.

Diese , Handreichung für jeden Gebildeten", die bei ihrem ersten Erscheinen
schon rrer gewürdigt wurde, hat durch den bekannten Verfasser eine starke Umarbeitung
erfahren, die auch vom Verlag hübsch ausgestattet wurde. Seeling teilt
anschaulich die Theorie der Hypnose und der Suggestion sowie deren geschichtliche
Entwicklung mit, verbreitet sich als erfahrener Schulmann über die Suggestivtherapie
in Schule und Elternhaus, zeigt aber auch die Bedeutung der Hypnose-
forschung für die Klärung der Vorgänge auf dem okkulten Gebiete. Aus reicher
Kenntnis zeigt er den Zusammenhang des Hypnotismus mit den „Geheimwissenschaften
", bringt viel zeitgemäßes Material an Hand dokumentarischer Berichte,
und tritt nachdrücklich dafür ein, daß die Wissenschaft im ganzen den sogenannten
okkulten Problemen sich nicht mehr entziehe, und den Skeptizismus weiter Kreise,
soweit er unberechtigt ist, bekämpfe. Man wird Seeling als vorsichtigem und
kriüsch abwägendem Führer gern folgen. S.

Aberglaube und Zauberei von den ältesten Zeiten an bis in die Gegenwart, von
Prof. Dr. Alfred Lehmann, Kopenhagen. Dritte deutsche Auflage. Nach
der 2. umgearbeiteten dänischen Auflage übersetzt und nach dem Tode des Verfassers
bis in die Neuzeit ergänzt von Dr. med. D. Petersen 1. Nervenarzt
in Düsseldorf. Mit 4 Tafeln und 72 Textabbildungen. 1925. Verlag von Ferd.
Enke in Stuttgart. 752 Seiten. Pre s M. 32.-.

Es erscheint nicht unwichtig, eben jetzt, da Karl Krall seine kritische und
experimentelle Nachprüfung der sog. Hansen-Lehmannschen Versuche über „Un-
\\ illkürliches Flüstern" in unserer Zeitschrift veröffentlicht, auf dieses umfangreiche
Werk hinzuweisen, das lange Zeit als die Bibel der Anti-Okkultisten gegolten hat,
und aus welchem die Bekämpfer der Parapsychologie ein ungeheures Rüstzeug
schöpften. Der wesentliche Inhalt kann als bekannt vorausgesetzt werden, de\«
dicke Band enthält schlechtweg in seiner Materialsammlung alles, was der parapsychologisch
Interessierte studieren und wissen muß. Er muß es tun, um durch die
Vertiefung in den gegnerischen Standpunkt seine eigene Kritik zu schärfen, um
nicht in blinder Gläubigkeit zu seiner eigenen Stellungnahme zu gelangen.

In seinem ersten, geschichtlichen Teil ist das Werk von bleibender Bedeutung,
dagegen ist es in seiner Erklärung der okkulten Phänomene bekanntermaßen längst
überholt. So sagt der Verfasser z. B. bezüglich der berühmten Zöllnerschen Versuche
mit Slade (S. 350): „Wir haben keine Garantie dafür, daß die ganze Sache
sich nicht auf rein natürlichem Wege zugetragen hat." — „Zöllners Untersuchungen
sind nicht mit der nötigen Sorgfalt gemacht worden" usw. Auch zu den


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0399