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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0404
Experimentalberichte.

lieber „Unwillkürliches Flüstern".

Von Karl Krall.

U. Experimenteller Teil.

Die überraschend weilgehende Anerkennung, die der Abhandlung der Herren
Hansen und Lehmann1) zuteil geworden ist, findet ihre Erklärung wohl
hauptsächlich in dem I mstande, daß niemand die Versuche der Verf. nachgeprüft
und sich dabei klar gemacht hat, wie leicht eine solche Nachprüfung
auch ohne komplizierte V p p a r a l e anzustellen gewesen wäre.

Es kam dieser Arbeit ferner zustatten, daß sie eine neue „Erklärungs-
m ö g 1 i c h k e i t" für D e n k ü b e r t r a g u n g zu bieten schien und damit erhoffen
ließ, diese undankbare, in Mysterien gehüllte, jeder Gesetzmäßigkeit
spottende Erscheinung'' - - wie Lehmann sich ausdrückt - - aus der Welt zu
schaffen. So wurde das vermeintliche, auf recht schwachen Füßen stehende Ergebnis
ihrer Flüsterversuche ohne Kritik und Einwendung a priori anerkannt
und als willkommene Hilfe im Kampf gegen ,.Betrug und Aberglauben" freudig
begrüßt:

Denn „die Physiologen und Psychologen konnten und wollten darauf
nicht so\iel Zeit verwenden als nötig wäre, tun eine mögliche Erklärung
zu erreichen/* (Lehmann.)
Allerdings bei einem so richtigen, der "Nachprüfung würdigen Gegenstände
wenig schmeichelhafte Worte für die Vertreter dieser Wissenschaften!

Wie hier noch einmal in Kürze angeführt sei, gelangten die Herren IL und
L. zu ihren Experimenten durch folgende Betrachtungen. Nachdem Herr Lehmann
kurz das Problem der Gedankenübertragung erörtert hat, fährt er fori:
,,Die Sache liegt somit noch \ö!lig im Dunkeln .. ., selbst wenn man
annimmt.... daß die l eberlragung der Gedanken nur ein Scheinphänomen
is', so hat doch «lieser Schein auch eine Lrsache, welche
aufzuspüren eine Vufgabe der Psychologie sein muß. Hinsichtlich di'»sei
Frage sind wir aber vorläufig nui auf Hypothesen hingewiesen." (S. /i7'>.)
Die spiritistische Hypothese > erwirft L.. es bleibt also die Annahme übrig.
..daß die sogenannte ,lJeberlragung >on Gedanken durch irgendeine bekannte
oder imbekannte Form der Energie zustande komme." Man wird /. B.
«w ie L. schließt) an die Wr e 11 e n b e w e g u n g irgendeines Mediums denken:
.Alle bisher untersuchten Wellenbewegungen, Licht, Schall, strahlende
Wärme und Elektrizität, werden aber xm M e t a 1 1 s p i e g e 1 n zurück-

0 Diese wurde mir erst im März 1907 bekannt, und zwar durch mehrfache Er-
wahnung im Pfungstsehen Buche „Das Pferd des Herrn von Osten". Unabhängig
hiervon hatte ich bei den im Jahre 1934 ausgearbeiteten Methoden zur
Untersuchung einer „Denkenergie" (als Arbeitshypothese) ebenfalls Hohlspiegel-
\ersuche \orgesehen bei Prüfung von ext. Schirm- und Reflexwirkungen. Hierbei
<varen ähnliche Experimente in Aussicht genommen, wie sie Hertz bei seiner
Untersuchung elektrischer Wellen angestellt hatte in der Voraussetzung, daß die
Denkenergie bei telepathischen Versuchen eine Strahlung sei.

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