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Kra1!: Ueber „Unwillkürliches Flüstern". 395

\us diesen Gründen und wie abgeänderte Versuche lehrten, dürfle die
Hohlspiegelanordnung für derartige Flüsterversuche ganz überflüssig
erscheinen und der gleiche Erfolg erreicht werden, wenn der Mund
d( s Senders dem Ohr des Empfängers entsprechend näher gebracht wird. In
diesem Falle unmittelbarer Schallüberlragung ist eine mindestens ebenso
gute Verständigung wie bei der llohlspiegelanordnung zu erwarten. Wie weit
(ine solche Hohlspiegel-Anordnung für wirkliche Gedankenübertragung
von Vorteil sein könnte, ist bisher noch nicht untersucht worden.

Demnach erfordert eine Nachprüfung der II.-L. Versuche keine
experimentelle \ orbereitung, sondern kann jederzeit in ruhiger Umgebung von
zwei /u ernster Untersuchung sich vereinigenden Personen vorgenommen
werden Vngesichls der Leichtigkeit derartiger Versuche muß es allerdings um
so mein befremden, wenn Gelehrte von Ruf die so widerspruchsvolle Abhandlung
H.-Ls. ohne jede Kritik oder Beanstandung als Beweis anführen
(s. S. 3'iij, und die Ergebnisse der Verf. ohne ein Wort des Vorbehalts als 'tatsächlich
hinnehmen. Bei derartigen Nachprüfungen dürfte sich dann ergeben,
ob und wieviele Versuchspersonen gemäß der Behauptung der Verf. imstande
sind,

m i t völlig geschlossenem Munde verständliche, also
artikulierte Wörter (Zahlen) zu flüstern, unwillkürlich
zu flüstern und zwar - durch die Nase.

Versuche mit anderen Methoden.

Es erschien ferner geboten, die Ergebnisse der H.-L. Versuche nicht nur
mittelst der von ihnen angewandten Ilohlspiegelmelhode nachzuprüfen, sondern
hierbei auch andere Methoden anzuwenden. Namentlich mußte eine Ver-
suchsanordnung, die objektiv selbst die geringfügigsten Lippenbewegungen
nachzuweisen vermag, endgültig entscheiden, ob die Behauptungen der
genannten Forscher irgendwelche Allgemeingültigkeit beanspruchen könnten.

Diese Experimente zerfallen ift zwei Gruppen, nämlich in solche, bei
denen der Nachweis der Bewegungen zunächst subjektiv, und in solche,
bei denen er — wie oben verlangt — ob jektiv erfolgte. Die Vorversuche
hierzu waren ziemlich umfangreicher Art und manche Vnordnnng wurde
durchprobiert und wieder verworfen.

1 nter anderem wurde versucht, ob der Nachweis von Lippenbewegungen
diiK'h eine p holographische Daucrauf nähme der Lippen \bis zu
mehreren Almuten) geführt werden könnte Es war anzunehmen, daß bei mög-
iichv festgehaltenem Kopfe, wenn die Lippen keine Bewegungen ausführten,
(in deutliches scharfes Bild entstehen würde. Da es jedoch hierbei nötig war,
die Lippen möglichst in natürlicher Größe auf die Platte zu bringen, so war
b( i der großen Nähe des Objektes trotz engerer Blende kein allgemein scharfe*,
einwandfreies Bild zu erzielen. Beeinträchtigend wirkte bei manchen V ei-
Mich>p( i'M>non auch d°r die Lippen zum Teil verdeckende Schnurrbart. Das
Bild ers"hien in allen Fällen unscharf, und es war nicht zu entscheiden, ob
dies* \ nschärfe von geringen Kopfbewegungen (den Puls- und Ylemzuekungen)
oder etwa >on den zu untersuchenden Lippenbewegungen herrührte. Diese
Methode mußte daher verworfen werden.


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