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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0435
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Zeitschrift für Parapsychotogie. 7. Heft. (Juli 1926.)

einem alten Stock sitzen. Mit dem Meteor hat es so ziemlich seine Richtigkeit
, ich sah es selbst, aber alle Nebenumstände hatte ich nie Gelegenheit
zu beobachten..Hink, der als „ein Aufklärer im josefinischen
Geiste*4 bezeichnet wird, erklärt die Erscheinung als Irrlichter aus den Sümpfen
der Rems und des Ottenbacher Tals. Dieser Erklärung sieht man ihre Hilflosigkeit
auf den ersten Blick an. Meteore, die sich in den i bis 1V2 Stunden
entfernten Sümpfen (die erst noch nachzuweisen wären) bilden, auf die Berge
steigen und dort als Irrlichter umeinander fackeln, bis die Betglocke läutet,
müssen merkwürdige Marotten haben. Wir wollen daher auf dieses Zeugnis
kein großes Gewicht legen, beachtenswerter dagegen scheint mir das Zeugnis
des Schultheißen Aichholz von Alfdorf, der mir als neuerer Beobachter des
„Staufergeistes" genannt worden war. Er teilte mir auf Befragen mit, daß
er den „Staufergeist" schon seit vielen Jahren beobachtet und alle Einwände
einer Täuschung durch Reflexe, beleuchtete Fuhrwerke usw. entschieden zurückweise
. Es handle sich um eine unerklärliche Naturerscheinung von einer
charakteristischen Eigengesetzlichkeit. Man könne an sogenannte Irrlichter
(selbstentzündete Erdgase) oder St. Elmsfeuer denken. Die Wahrscheinlichkeit
spreche für einen mit dem St. Elmsfeuer verwandten Vorgang. Doch unler1-
scheide er sich von diesem wieder durch eine eigene, freie Bewegungsfähigkeit
, während das St. Elmsfeuer an den Spitzen toter oder lebender Körper
hervortrete und sich mit diesen bewege. Die sich auf dem Aasrücken zeigenden
Lichter seien teils ruhend, teils beweglich, sie treten einzeln und zu
mehreren auf. Die Tages- und Jahreszeit spiele dabei eine gewisse Rolle. Am
meisten werden die Lichter im Herbst und Winter gesehen, hauptsächlich in
der Adventszeit, weshalb sie auch im Yolksmund als „Adventslichter" bezeichnet
werden. Aichholz sagt weiter: „Das Licht macht den Eindruck eines
Lichtbüschels, dessen Lichtkern etwa so groß wie die Flamme einer
gewöhnlichen Lichtkerze ist, >on welchem die Lichtstrahlungen ausgehen. Das
Volumen des Lichts erreicht meist die Größe einer mittleren Kegelkugel,
womit aber nicht gesagt werden will, daß dasselbe von runder Gestalt ist.
Das Licht gleicht mehr einer von einem hellen Lichtschein umgebenen
Flamme. Die Bewegungsäußerungen sind veränderlich. Manchmal
ist die Bewegung eine sehr langsame, zuweilen bis zur rasenden Geschwindigkeit
gesteigerte, die Schnelligkeit des Vogelflugs weit übertreffende.
(In einem Artikel des „Boten \om Welzheimer Wald", in dem sich Aichholz
ebenfalls über seine Beobachtungen geäußert hat, heißt es, daß die neun Kilometer
lange Strecke oft in einigen Minuten zurückgelegt werde.) Die Bewegungen
sind häufig stoß- und ruckweise, als ob das Licht geschoben oder
gestoßen würde. Nicht selten wiederholen sich diese Bewegungserscheinungen
mehrmals, so daß ihnen etwas Pendelartiges anhaftet. Ausgangspunkt des
Lichtes ist der Hohenstaufen, und die letzte Bewegungsrichtung geht zu diesem
zurück: behauptet doch der Volksmund, daß am Fuß des Berges der Geist
„liege", dort „erstehe" und zuletzt auch dort „verschwebe". Die Farbe der
Lichtkörper ist hell- bis dunkelgelb, ohne Beimischung blauer oder \ioletter
Farbentöne. Die Bewegung ist eine schwebende, geräuschlose, fast gespenstig
anmutende, direkt auf der Erdoberfläche sich hinziehende, die eine merkliche
Erdgebundenheit verrät. Das Licht flackert und schwebt unstet umher, als
ob es nach Brennstoff suchen müßte. Kurvenförmige Wendungen macht es
nicht, seine Bewegungen sind mehr geradlinig. Wer das Licht, wie ich,


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