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nieder auftauchte, diesmal vor ihm, und direkt auf ihn zulief, um, nachdem
er ihm seitlich ausgewichen war wieder zu verlöschen. Dieser Vorgang wiederholte
sich wenigstens aomal, wohin er sich auch wenden mochte, so daß er
schließlich sehr aufgeregt wurde und gar nicht mehr wußte, wo er war. Endlich
verschwand es so plötzlich, wie es gekommen war. Das Licht war handgroß
, sehr hell und schwebte etwa 80 cm bis 1 m über dem Boden. Irgendein
Geräusch war nicht wahrzunehmen, auch war bei seinem Schein deutlich
zu erkennen, daß es frei in der Luft schwebte. Einige Zoit. nachdem das
Licht verschwunden war, kam er an einen Baum, der ihm bekannt war und
an dem er sich orientieren zu können glaubte. Aber nochmals ging er fehl,
bis ei an einen Bach kam, der ihm zum Führer nach dem abseits gelegenen
Bangenweiler wurde, dem er jetzt zustrebte, um zu Menschen zu kommen.
Dort angekommen, weckte er einen Bauern, der ihm aber nur raten konnte,
von hier die Landstraße nach G. zu benützen. Da ihm schließlich nichts
anderes übrigblieb, wanderte er eben auf der Straße weiter, ohne daß sich
etwas Besonderes ereignete. Kurz vor G. verließ er die Straße, um auf einem
Fußweg rascher zu seinem elterlichen Haus zu gelangen. Doch, o Schrecken!
— nach 1 bis 2 Ackerlängen flammte etwa 10 bis 10 m vor ihm neuerdings
ein heftig flackerndes Feuer auf, das bald größer bald kleiner wurde, zuweilen
bis zu iJ2 m hoch und in mehreren Farben wechselte. Von neuer
Angst erfaßt, nahm er Reißaus und rannte den Häusern zu. Als er sich noch
einmal umsah, war das Feuer verschwunden.

Was war das nun, was dem jungen Mann an diesem Abend alles begegnet
war? Waren es Halluzinationen? War es eine Folge von Betrunkenheit
? War es ein Schabernack böswilliger Menschen? Ich kenne den Mann,
der mir das schon oft erzählt hat, und der jetzt 60 Jahre alt ist, zu gut, um
Zweifel in seine bestimmte Versicherung zu setzen, daß er in seinem ganzen
Leben (weder zuvor noch hernach) nie eine Halluzination oder ein okkultes
Erlebnis hatte, daß er an jenem Abend nicht betrunken war, und daß es ihm
bei der lang andauernden Verfolgung durch das Licht nicht hätte entgehen
können, wenn ihm jemand einen Streich damit hätte spielen wollen. Im
Schein des Lichts hätte er das sehen müssen, er hätte es auch ganz bestimmt
an Fußtritten gehört. Vber er sah und hörte nichts, es war überhaupt ganz
ausgeschlossen, daß ein Mensen dieses Theater hätte aufführen können, dessen
Schauplatz mehr als zwanzigmal wechselte. Der Mann, der es erlebte, ist eine
sehr nüchterne Natur, mulig und entschlossen und vollkommen vertrauenswürdig
. So wie er sein Erlebnis schildert, war es ein Irrlicht im eigentlichsten
Sinn des Wortes, denn es führte ihn talsächlich in die Irre. Die in
den Bewegungen des Lichts sich offenbarende Antriebskraft kann ihrer ganzen
Aeußerung nach nur psychischer Art gewesen sein Im übrigen stimmen
die äußeren Umstände mit den in den vorausgehenden Fällen erwähnten überein
. Es war Ende Oktober, die Nacht finster, das Wetter regnerisch, das Licht
handgroß, und es schwebte zumeist 80 cm bis 1 m über dem Boden. Die
Entstehung des Phänomens scheint sonach an physikalische Voraussetzungen
gebunden, also psychophysischen Charakters gewesen zu sein, ähnlich wie die
medialen Kundgebungen, die wir in den Experiroentalsitzungen beobachten.

Noch deutlicher, das heißt noch um einige sehr bemerkenswerte Züge vermehrt
, kommt dieser Charakter in dem folgenden Fall zum Ausdruck: Es
war während des Wellkrieges im Jahre 1917. Drei Mädchen im Aller von


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