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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0441
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Zeitschrift für Parapsychologie. 7. Heft. (Juli 1926.)

an der Stelle erschienen sei, an der etwa ein halbes Jahr zuvor ein Eisenbahn-
arheiter ertrank. In den >on mir erwähnten Fällen ist es mir nicht gelungen,
solche hypothetische Beziehungen nachzuweisen. Nur hei dem letzten Fall,
der \on den drei Mädchen beobachtet wurde, war ich wegen der Oerllichkeil, an
der das Licht auftrat, überrascht, weil mir von der gleichen Stelle einige
.Jahre zu\or ein eigenartiges Erlebnis eines Göppinger Herren mitgeteilt worden
war, das ich mir bis jetzt nicht zu erklären vermochte. Dieser holte in der
Zeil der Milchzwangs»irlschaft wöchentlich zweimal zur Nachtzeit Milch von
einem Weiler, wobei er die betreffende Stelle passieren mußte. Er hatte den
Weg schon sehr oft gemacht, ohne ein besonderes Erlebnis zu haben. Einmal
aber in einer f ins lern Nacht, in der man keinen Schritt vor sich hersah, wurde
er plötzlich mit einem eiskalten Griff an der Hand gefaßt, ohne daß er eine
Ursache feststellen konnte, obwohl er sofort mit dem Steck seine unmittelbare
Umgebung absuchte. Der Vorgang war so unerwartet und eigenartig, daß ihm
ein Schauder durch den ganzen Leib ging. Von andern Personen, denen er das
Vorkommnis mitteilte, wurde ihm erzählt, daß hier schon manches Spukhafte
wahrgenommen worden sei; es sei an dieser Stelle, wie alte Lvmte wissen wollten,
einst ein Mord erfolgt, der keine Sühne gefunden hab<\ Mir selbst wrar es nicht
möglich, diese Tatsache zuverlässig festzustellen, aber der Glaube, daß es hier
nicht recht geheuer sei. ist in der Gegend stark verbreitet. Er ist offenbar schon
sehr alt, denn in einer handschriftlichen ,,Ifauschronik des Zeugmachers Ernst
Jakob Vavhinger' von hier fand ich folgenden Eintrag vom Jahr 178*2.
der nach den darin enthaltenen Ortsangaben auf die gleiche Stelle hinweist:
..Vis ich ungefähr vor 11 Jahren mit einem Bürger >on hier mit meinen
Kanarienvögeln auf Schwab. Gmünd mußte, weil dort die Vogelhändler waren,
so nahm ich meinen Sohn Ernst Jakob mit, welcher ungefähr 11 Jahr alt
war. Nach unserem Verkauf der Vögel gingen wir zurück. Und am Abend
kamen wir vviedei auf Hohenstaufen. Wir wollten fori, der B^ck Göttlich
sagte zu mir: Vavhinger, bleibe er hier, der Wald ist nicht jedermanns Freund'.
Ich lachte darüber und -verlangte eine Fackel, er aber sagte, ich will euch
eine Laterne geben, wenn es sein muß, es ist besser. Ich ließ es mifr gefallen,
ich und der obig» Meister gingen. In dem Wild nahmen wir meinen Sohn
in die Mitte, d»ir Büiger trug die Laterne »oraus. Wie wir an dem Grub-
benkle (Ruhebank j hinuntergingen, da ging ein wundeilich Schicksal an. welches
ich in meinem Leben nicht -vermutet hatte. Es Lam ein solcher Slurfm.
daß sich die Wedel Aon den Buschen zu unsern Füßen begaben und als ob
der Wald einfallen wollte. Die wilden Schweine schnarcheiten an unsein
Füßen. Etwa 20 Schritt vor uns laufte einer, der schlag immer Feuer an
einem Stahl, welches Schlag und Feuer bis auf den Roden immer zu sehen
und zu hören war und schrie „h«»b! hob' hob!' beständig. Ich schrie hinten
drein zw<i-, dreimal: Guter Freund, warte er doch, wir vollen miteinander!
Er gab mir aber keine Antwort. Meinen Sohn kam eine solche \ngs! an, daß
er schrie. In Staufen hat man ihn wohl hören müssen. Weil der, wo so schrie
und Feuer schlagt, nicht «ehalt (gehalten), sdie ich e«. gelbsten vor ein^n
Furien an und sigte zu meinem Sohn: ..Ich sage dii, s'm stille! Wofern du
mir dein Geschrei fortsetzest, so schlage ich dir nieinen Stecken über den
Kopf!** und fahre fort: ,,Das ist ein verfluchter Teufel, der uns das l nheil
zufügt, laßt den verfluchten Teufel laufen, wenn er nicht warten will, Göll
wird uns bewahren!'* Da wurde alles still und wir kamen Gott Loh durch.


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