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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0443
424 Zeitschrift für Parapsychologie. 7. Heft. (Juli 1926.)

eine Tür zu öffnen, um in das Zimmer zu sehen, in dem es polterte. Sie
sahen jedoch nichts. Zu Pfingsten voriges Jahr war es besonders heftig. Dann
trat eine längere Ruhepause ein, wenigstens fünf Monate. Ob und was sich
inzwischen weiter zugetragen hat, vermag ich wegen der besonderen Lage des
Falles einstweilen leider noch nicht zu sagen. Soviel ist aber sicher,
daß vor dem Selbstmord des Bauern in dem Hause Ruhe
herrschte und daß der Spuk sich unmittelbar an den Selbstmord
anschloß, so daß auch hier, wenn man den Fall mit
den vielen andern ähnlichen Fällen vergleicht, die schon
beobachtet wurden, die Gl eich Setzung des post hoc mit
dem propter hoc berechtigt erscheint. Was diesen Fall besonders
merkwürdig macht und warum ich ihn meiner Abhandlung über das Irrlichtphänomen
als Nachtrag folgen lasse, ist der außerordentlich interessante Umstand
, daß neben den bereits geschilderten Spukvorgängen
im Innern des Hauses eine Lichterscheinung hergeht, die
v on den Nachbarn schon wiederholt außer dem Hause wahrgenommen
wurde. Mein durchaus zirv erlässiger Gew ährsmann hat feie
selbst dreimal genau beobachtet, zweimal von seinem dem Spukhaus gerade
gegenüberliegenden Wohn- oder Schlafzimmer aus und einmal von der Straße
aus, als er abends nach Hause ging. Er schildert das Licht als eine w einleuchtende
, nicht ganz kreisrunde, sondern mehr ovale
Fläche von Handtellergroße mit einem dunkeln, etwa
3 Zentimeter langen Kern in der Mitte. Das Licht erscheint in
der Regel am Dache. >\ie wenn es von innen aus dem Speicher heraus durch
die Ziegel kommen würde. Es läutt über das Dach hin und verschwindet dann
über dem First, um nach einer Weile wiederzukehren. Zuweilen macht es auch
unregelmäßige Bewegungen auf dem Dach, läuft über den First hin und weicht
dabei dem Kamin aus, indem es genau den Winkel entlang geht, den dieser mit
dem Dach bildet. Es durchdringt also den Kamin nicht und überschneidet
ihn auch nicht in geraden Linien. Als es mein Gewährsmann am 26. Oktober
191 ^ von der Straße aus beobachten konnte, kam es aus dem mit Blech
verschalten Ilausgiebel heraus, entfernte sich e*\va 1V2 Meter von diesem,
um frei in der Luft schwebend die Rückseite des Daches zu erreichen. Die
Entfernang zwischen dem Beobachter und dem Licht war nur etwa 6 Meter,
so daß bei der langsamen Bewegung des Lichtes eine genaue Betrachtung sehr
gut möglich war. Die Tochter meines Gewährsmanns sah es einmal nacht«
* 12/S Uhr, als sie ihr Kind versorgen mußte, wenigstens eine viertel
St ur de lang. Eine andere Nachbarsfrau hat das Licht wohl
schon zehnmal beobachtet, ebenso deren Schwiegertochter
. Sämtliche Beobachter halten eine Sinnestäuschung für ausgeschlossen
und erklären, daß ein Reflexlicht nicht in Frage komme, weil keine entsprechende
Lichtquelle vorhanden sei und der ganze Charakter des Lichtes und
seiner Bewegungen, besonders aber sein Flug durch die Luft und seine Umgehung
des Kamins eine solche Deutung gar nicht zulasse. Da diese Lichtbeobachtung
zeitlich genau mit dem \uftreten der Spukvorgänge
im Innern des Hauses zusammenfällt und sich einer Einordnung
in das bekannte naturgesetzlich-psysikalische Geschehen nicht fügt, bleibt nur
die Annahme übrig, daß es ein Teil dieser Spukvorgänge und somit psycho-
physischen Charakters ist. Die weitere kausale Anknüpfung an den voraus-


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