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Zeitschrift für Parapsychologie. 8. Heft. (August 1026.)

Aus diesem Grunde glaube ich, daß einige nähere Ausführungen über die
Feststellungen bei Herrn Str. nicht ohne Interesse sein werden, zumal es sich
bei dieser Versuchsperson nicht um ein eigentliches Medium handelt, sondern
um eine charakterlich und geistig scharf umrissene Persönlichkeit von genialer
künstlerischer Veranlagung, verbunden mit der Eigenschaft streng kritischen
und logischen Denkens. Herr Str. ist Forscher und Versuchsperson in Einem
und darum sind die in der Zusammenarbeit mit ihm gewonnenen Ergebnisse,
auch wenn sie zunächst weder durch ihre Masse erdrückend noch besonders sensationell
wirken, von besonderem Wert. Die Versuche selbst entstanden aus dem
Wunsche des Herrn Str., der bei sich eine hellseherische Veranlagung entdeckt
halte, sich durch mich systematisch auf diese psychische Gabe prüfen zu lassen.

Wir wollen nun die einzelnen Sitzungen in chronologischer Reihenfolge in
Kürze betrachten und dabei lediglich einige typische und bemerkenswerte Ergebnisse
eingehender behandeln. Die allgemeinen Versuchsbedingungen werden
bei der nun folgenden Wiedergabe des Verlaufs der i. Sitzung näher beschrieben
.

i. Sitzung. Wohnung des Verfassers am 20. 5. 25, 8V2 Uhr abends. Anwesend
: Dr. D., Verf., Herr Str.

Die Versuchsbedingungen, die allgemein auch für die weiteren Sitzungen
Gellung besitzen, waren folgende: Vorbereitet waren 9 Briefe, in gleichartige,
unbeschriebene, undurchsichtige Umschläge >erschlossen, die gemischt und
Herrn Str. vorgelegt wurden, außerdem vier kleinere Gegenstände, in Pappschachteln
fest eingeschnürt. Zunächst besprachen wir gemeinsam die ganze
Problemlage, die unseren Versuchen zugrunde lag, um dann zu Proben mit \erschlossenen
Briefen überzugehen. Herr Str. ging in der Regel so vor, daß er
zunächst einmal die einzelnen, ihm als Pack vorgelegten Briefe kurz auf ihr
jeweiliges „Ansprechen" durchprüfte. Er nahm rasch hintereinander Brief
auf Brief, legte ihn zwischen die Handflächen, suchte für einen kurzen Augenblick
Kontakt zu bekommen, um dann die einzelnen Objekte in dem Sinn zu
ordnen, daß er diejenigen, die ihm besonders stark anzusprechen schienen von
den neutralen oder gar unsympathischen schied. Darauf wählte er sich ein bestimmtes
Kuvert aus, setzte sich, womöglich zu starker Belichtung sich entziehend
, behaglich in seinem Stuhl oder Sofa zurück, nahm das
Kuvert zwischen seine Handflächen und suchte, bei möglichster geistiger Entspannung
, Kontakt zu erhalten und den Brief auf sich wirken zu lassen. Die
Eindrücke, in Form von Bildern, Einfällen, gefühlsbetonten Vorstellungen usw.
entstehend, gab er dann als kürzeres oder längeres Urteil wieder, während ich
seine Mitteilungen wörtlich niederschrieb. Niederschrift und Kuvert wurden
dann gleichlautend mit einer Zahl versehen, das durchgefühlte Objekt zur
Seite gelegt. Waren alle oder ein Teil der Briefe — oft stellte siah schon
frühzeitige Ermüdung hindernd ein — durchgeprüft, so wurden die einzelnen
Umschläge der Reihe nach geöffnet und >on Str. nach graphologischen Gesichtspunkten
betrachtet, worauf der graphologisch erhaltene Eindruck mit dem
auf dem Wege des Erfühlens entstandenen verglichen werden konnte. Das Endurteil
über Erfolg oder Nichterfolg des Versuches wurde dann aus dem Vergleich
der Vorbilder mit den von Str. teils erfühlten, teils graphologisch aufgebauten
Charakterisierungen gewonnen. Hinzugefügt muß werden, daß Sir.
nach Möglichkeit bemüht war sowohl am verschlossenen Brief wie aus der offenen
Schrift den allgemein astrologischen Typus des Schreibers zu erkennen.


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