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Messer: Erlebnisse mit dem Medium Frau Silbert. 467

Man hat Dacque sicherlich neben vielem anderem auch das Motto für sein
Buch verargt, das lautet: „Denen, die erkennen, daß wahres Verstehen Glaube
ist." Und doch deutet er damit richtig an, daß das Erfassen tiefster Wahrheiten
nur auf einem gleichsam künstlerisch-intuitivem Wege möglich ist. Und
die tiefsten Wahrheiten in der Natur liegen sicherlich außerhalb dem Bereiche
sinnlicher Erkenntnismöglichkeiten. Verachten wir daher auf der einen Seite
niemals unsere im naturwissenschaftlich-technischen Zeitalter des Materialismus
und Mechanismus hochentwickelte experimentelle Methodik, hüten wir uns
aber davor in ihr den Schlüssel finden zu wollen zu den tiefsten Rätseln der
Natur, sondern suchen wir als Forscher in uns das vielleicht noch schwach
glimmende Fünkchen einer längst als Flamme erloschenen Natursichtigkeit
wieder zu wecken, um weiterzuschreiten auf dem Wege langsamen Erkennens,
was wir sind als lebendige beseelte Glieder des allverbindenden Kosmos.

Zum Schlüsse werde ich wohl noch die Frage des einen oder anderen Lesers
beantworten müssen, welchen Zweck die astrologischen Beigaben der Versuche
verfolgten. Ich habe eingangs schon erwähnt, daß die oft überraschend richtigen
astrologischen Diagnosen Str.s aus verschlossener oder offener Schrift
hier nicht näher behandelt werden sollen, und ich verweise dafür auf! meinen
Aufsatz: „Kosmobiologische Zusammenhänge" in der Zeitschrift „Die Erde"
(H. 7, 1925). Zur kurzen Aufklärung sei nur bemerkt, daß Strohmeyer sich
neben der Graphologie auch eingehend mit der Geburtsastrologie (nicht Zukunftsdeutung
!) beschäftigt hat. deren wesentliche Grundlagen für ihn einwandfrei
feststehen. Teils aus Forscherinteresse, teils um einen Beweis für seine Auffassung
zu erbringen, ging er bei seinen astrologisfcb-grapholo/gischen Studien
auch einmal den dem gewohnten entgegengesetzten Weg. Das lielßt, er baute
die Charakteranalyse nicht auf dem Horoskop auf, sondern er suchte aus der
Schrift das Wesen des Schreibers zu ergründen und gleichzeitig, gewissermaßen
rückwärts schließend, die horoskopischen Grundlagen des betr. Menschen herauszuholen
. Dies gelang ihm nicht nur bei zahlreichen unserer Versuche,
sondern in noch viel auffallenderejm Maße in eigens dafür von ihm durchgeführten
grapho-astrologischen Prüfungsreihen, die hoffentlich bald im Druck
erscheinen >\ erden. Stellen sie doch einen wichtigen Baustein dar bei der
Wiederaufführung eines ernst-wissenschaftlichen astrologischen Gebäudes.

Damit schließen wir diese Betrachtungen. Mögen sie eine Anregung sein
für weitere Forschungen auf dem Gebiete des Seelischen Erfühlens, das als
eine Aeußerung bedeutsamer, unterbewußter psychischer Vorgänge in unserem
menschlichen Leben, vor allem auch auf geistigem, schöpferischem Gebiet eine
viel größere Rolle spielt, als wir heute noch ahnen.

Erlebnisse mit dem Medium Frau Silbert in Graz.

Von Universitäts-Professor Dr. August Messer, Gießen.

Meine Bekanntschaft mit dem vielgenannten Grazer Medium, Frau Maria
Silbert, verdanke ich Herrn Professor Daniel Walter, der früher an det
dortigen Handelsakademie als Lehrer tätig war und nun im Ruhestand in Graz
lebt. Er hat sich schon lange Zeit mit den Problemen des Okkultismus beschäftigt
und besitzt auch eine überaus reiche trefflich ausgewählte Bibliothek
okkultistischer Literatur.

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