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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0498
Messer: Erlebnisse mit dem Medium Frau Silbert.

471

das Klavier leise; ich sehe die Tasten sich bewegen. Die Haare stehen mir
zu Berg.

Der Korridor war durch eine große Glastür abgeschlossen. Eine drüben
wohnende Frau kommt und fragt: Wer spielt so schön? Ist der Bruder da? —
Sie besprengt dann das Klavier aus einem großen Weihwasserkessel. Dann
wollte sie den Pfarrer holen. Aber inzwischen hörte das Klavier — nach etwa
einer Stunde — auf zu spielen. Auch der Vater hat es noch gehört. Dreimal
hat sich das Spielen wiederholt; aber es war nicht mehr so lange und so laut.
Einmal war eine Violine dabei."

Auf meine Frage, ob das Spielen eine weitere Bedeutung gehabt, ob etwa
dadurch etwas angekündigt worden sei, antwortete Frau Silbert mit: „Nein."

Ich fragte dann noch: „Haben Sie bei den Sitzungen, die Sie auf Anregungen
des Herrn Schoberth nach dem Ableben Ihres Mannes veranstalteten,
eine Verbindung mit dessen Seele erreicht?"

Frau Silbert entgegnete: „Ich habe die Verbindung mit meinem Manne
sehr intensiv angestrebt. Ohne Erfolg. Ebensowenig kam ich in Verbindung"
mit meinen verstorbenen Kindern; insbesondere mit meinem braven, rasch,
verstorbenen Sohn Karl habe ich sie erstrebt, aber vergeblich.

Die Vorsehung wird es besser wissen. Wenn ich diese Verbindung erreicht
hätte, wäre ich wohl untauglich fürs Leben geworden.

Auch Sitzungen, an denen meine Kinder teilnahmen, waren stets ergebnislos
, aber sobald Fremde Muh beteiligten, traten Phänomene ein."

Wir verabschiedeten uns dann von Frau Silbert, nachdem wir für den
Abend eine Sitztmg in der Wohnung des Herrn Professor Walter mit ihr
> erabredet hatten.

Die Sitzung begann um 8 Uhr 20 Minuten, am Mittwoch, den 18. März
1926. Anwesend waren: Frau Silbert, die von Professor Walter im Auto
\on ihrer Wohnung abgeholt worden war, Professor Walter mit Frau, der
mit ihnen in demselben Hause wohnende Dr. Franz Haslinger, Professor an
der Grazer Handelsakademie, meine Frau und ich.

Die Sitzung fand in dem Wohnzimmer von Professor Walter statt.
>on dem hier eine Skizze folgt. ( iehe Se te 472.)

Professor Haslinger erzählte uns noch vor dem Eintreffen >on Frau Silbert
u. a., ein Bruder von ihm sei während des Krieges vermißt worden; er habe bei
einer Sitzung mit Frau Silbert nach dessen Schicksal gefragt. Da habe Frau Silbert
seinen Bruder in einem italienischen Spital sterbend gesehen. Erst nac-h
etwa einem Jahr sei die Bestätigung eingetroffen, daß er in einem solchen Spital
verstorben sei.

Inzwischen kommt Frau Silbert. Sie wünscht, weil sie es so gewohnt
sei, mit dem Gesicht nach Osten zu sitzen. Der Sessel, auf dem sie sitzen
soll, wird entsprechend \erschoben: meine Frau setzt sich neben sie.

Es klopft ganz deutlich. Ich höre es von der rechten Ecke her,
wo der Kachelofen steht, meine Frau und Frau Silbert links von sich.

Wir unterhalten uns bei hellem Lampenlicht. Es klopft wieder.

Ich lege eine weiße Zelluloidbüohse. in der ein Blättcheji Papier und
ein Bleistift lag und die mit Bindfaden umwickelt war. auf die untere Leiste
(bei a).

Es klopft deutlich, und zwar ganz hell, hinter Frau Silbert.


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