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Messer: Erlebnisse mit dem Medium Frau Silbert.

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Die Herren Walter und Haslinger buchstabieren nun aus den Klopftönen
heraus: „Wissende müßt Ihr werden." Ich fragte: „Was sollen wir wissen?"
Es erfolgte keine Antwort.

Dagegen ertönte eine Tischglocke, die Professor Walter auf die
Mitlelleiste unter den Tisch gestellt hatte, zweimal sehr mild und
klar. Wir machen Licht, die Glocke wird neben dem linken Fuß meiner
Frau, den sie in Kontakt mit dem rechten von Frau Silbert hatte, gefunden.
Wir versuchen, ob wir die Glocke in gleicher Weise zum Ertönen bringen
können; es gelingt aber nicht.

Gleich darauf werde ich links am Knie berührt. Während ich nach unten
sehe, erfaßt Frau Silbert ein Stückchen Kreide, das ebenfalls unten auf der
Leiste neben meiner Schachtel gelegen hatte, über dem Tisch in der Luft.

Meine Frau schildert den Vorgang also: „Frau Silbert, die beide Hände
vor sich auf dem Tisch liegen hatte, unterhielt sich mit Professor Waller. Ich
sah sie an (es war ja helle Beleuchtung). Plötzlich riß sie ihre Augen auf,
ihr Blick wurde stier; sie faßte mit der rechten Hand vor sich in die Luft,
wie wenn man etwa eine Mücke fängt, und sie hatte dann das Stückchejn
Kreide in der Hand, wobei ihr das Wörtchen ,Da* entfuhr."

Ich flüsterte nun wiederholt: „Neil, gib uns auch die Schachtel." Aber das
hatte keinen Erfolg.

Nun brachte Professor Walters Dienstmädchen Tee herein. Ich werde
wiederholt am linken Knie berührt. Meine Frau bemerkt: „Ich halte schon
lange meine Hand unter den Tisch; es ist da unten ein ganz kalter Wind." Es
klopft währenddessen leise weiter.

Die Kreide wird wieder unter den Tisch gelegt. Ich werde abermals berührt
, während sich Frau Silnert gerade lebhaft unterhält und ihre Hände
über der Tischplatte sind.

Das Mädchen kommt abermals zum Servieren herein. Ich werde am rechten
Knie \on beiden Seiten gefaßt, mindestens eine Sekunde lang. Ich sehe unter
den Tisch. Die Kreide liegt jetzt neben meiner Schachtel. Die Tischglocke wird
auch wieder heruntergeslellt; ferner legt Professor Walter ein Notizbuch (von
dem meine Frau feststellte, daß es gänzlich unbeschrieben war), mit einem
Tintenstift hinunter auf die Leiste.

Das Mädchen stellte gefüllte Teetassen allen hin, zunächst meiner Frau,
die mit ihrem Löffelchen darin herumführte, sodann Frau Silbert, die das
gleiche tat, und dabei in der Linken ein Brölchen hielt. Plötzlich wurde ihr
Blick wieder starr. Es quirlte eigentümlich in ihrer Teetasse, und sie holte mit
ihrem Löffelchen — die Kreide aus dem Tee.

Ich legte sie wieder herunter, und zwar auf meine Schachtel. Während wir
Teo tranken, flog die Kreide plötzlich nach dem Ofen hin.

Frau Silbert fragte (wegen ihrer Krankheit): „Darf ich Brötchen essen?"
Es klopfte: „Ja."

Meine Frau bemerkte darauf: „Jetzt hat es mich stark
berühr l." Ich selbst wurde dreimal berührt.

Im Verlaufe der Unterhaltung äußerte Frau Silbert gegenüber Verdächtigungen
, die auch gegen sie nicht ausgeblieben sind: „Das hat mir am meisten
leid getan, daß ich gerade die Menschen, die ich besonders verehrte, hätte
täuschen sollen. Ich neige vor allem zu Dankbarkeit. Wir sind von unseren
strengen Eltern so erzogen worden. Sollte ich etwa den Arzt, der mich und


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