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/.eitschnft für Parapsycfiolbgie. 8. Heft. (August 1926.)

Die Glocke unter dem Tisch erklingt.

Wir machen Licht. Die Kreide, die wir auf die Tischleiste unter die Glocke
gelegt hatten, liegt am Boden.

Nach erneutem Verdunkeln sagen wir wieder mehrfach: „Licht-er-schei-
nung** und zählen langsam bis sieben. Es bleibt ergebnislos.

Wir erhellen wieder das Zimmer. Man konstatiert: „Wir geben uns
zuviel Mühe." Meine Frau macht geltend, daß man ja auch die künstlerische
Produktion nicht erzwingen könne.

Professor Waller setzte nunmehr eine Spieluhr in Gang.

Nach erneuter Verdunkelung hebt Frau Silbert meine linke Hand in die
Höhe (sie umfaßt sie dabei mit ihrer Rechten, so daß mein Handrücken in
ihrem Handteller ruht). Plötzlich habe ich — in der Luft — den
Bleistift in der Hand, den Professor Walter in sein Gästebuch
unter den Tisch gelegt hatte. —

Da es unaufhörlich scheinbar sinnlos weiter klopfte, forderte der Medizinalrat
die Anwesenden auf, sie sollten alle auf die Stirn von Frau Silbert sehen
und denken: „Das Klopfen soll aufhören." Wir taten so, und das Klopfen hörte
auch auf. Nach einiger Zeit aber begann es wieder.

TProfessor Walter legte dann seine elektrische Taschenlampe auf die Tischleiste
unten. Da es wiederholt viermal klopfte, was „Licht" bedeuten sollte,
so sagten wir: Neil solle selbst — mit der Lampe — Licht machen.

Bald darauf sagte Frau Silbert: „Es drückt mich etwas am Fuß." Wir
machten aber zunächst kein Licht. Sie klagte nun: „Es tut mir weh." Nach
Erhellung des Zimmers zeigte es sich, daß die elektrische Taschenlampe auf
ihrem Fuß lag und sich etwas über ihrem Halbschuh in den Fuß gedrückt halte.

Um 1/2ii Uhr tutete das Auto; es wird wieder fortgeschickt.

Im weiteren Verlauf der Siizung erhebt sich Frau Silbert nochmals
in Trance und stammelt undeutlich und mühevoll,
immer wieder ansetzend, die Worte: „\\ enn viermal das Licht gewechselt
hat, wirst du von allem Uebel befreit sein." Wir fragen: „Auf wen
bezieht sich das?" Keine Antwort. Dann klopfte jeder von uns, indem er
fragte: „Gilt das mir, Neil?" Bei jedem erfolgte die Antwort: Nein, nur
der Medizinalrat, der zu drittletzt fragte, erhielt die Antwort: „Ja".

Später setzte er sich an den Flügel und sagte: „Vielleicht störe ich.'*
Meine Frau und ich verlauschen ihre Sitze, so daß die Sitzordnung des ersten
Abends wieder hergestellt ist.

Meine Frau und Frau Silbert konstatieren sofort heftige Berührungen
am Knie. Professor Waller hatte ein mit Wasser gefülltes Glas auf die Tischleiste
unten gestellt. Nach einiger Zeit klagte Frau Silbert: „Es ist etwas
Kaltes und Nasses auf meinem Fuß." Wir machen Licht. Das Glas stand jetzt
auf dem Boden — aufrecht — aber Wasser war neben ihm verschüttet, und der
Strumpf des rechten Fußes von Frau Silbert, der elwa 20 Zentimeter von
dem Glas entfernt war, war ebenfalls naß.

Um 111/2 Uhr schlössen wir die Sitzung, um Frau Silbert, die sich trotz
einer starken Erkältung bzw. Influenza uns in liebenswürdigster Weise zur
Verfügung gestellt hatte, nicht allzu sehr anzustrengen.

Im Auto nahm Professor Walter vorn auf dem Sitz neben dem Chauffeur
Platz. Auf den Rückplätzen saßen — sehr eng — (von rechts an) Frau Silbert,
meine Frau, ich. Frau Silbert saß fast auf dem Schoß meiner Frau, diese


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