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Zeitschrift für Parapsychologie. 8. Heft. (August 1926.)

Wenn sie aber nicht einmal längere Zeit in London bleibt, ist es ausgeschlossen,
daß ihre Kräfte durch einen kritischen Sachverständigen wissenschaftlich geprüft
werden. Die wissenschaftliche Methode beansprucht viel Zeit, und die Hingabe
sehr erfahrener Forscher. Andere europäische Gelehrte haben mit Frau
Silbert hier und da experimentiert, mit unterschiedlichen Resultaten.

Frau Silbert wurde, wie die meisten Medien, „entlarvt" — aber dies war
eine komische Geschichte und endete mit einem Fiasko. Es ist klar, daß ein
Medium mit Weltruf selbst ihren schärfsten, Kritikern den Zutritt zu ihren,
Sitzungen nicht immer verweigern kann. Frau Silbert gab in Graz einer Anzahl
von Personen Sitzungen. Bei einer derselben ließ ein Dummkopf mit einem
eigenartigen Sinn für Humor Knallerbsen springen, deren Hülsen später auf
dem Boden gefunden wurden. Frau Silbert wurde beschuldigt, diese Dinger zu
benützen, um ihre wohlbekannten Iachterscheinungen hervorzubringen. Der
betreff ende Spaßvogel gestand später, aber erst, nachdem der Vorfall dem Medium
großen Schaden verursacht hatte. Bald nachher lud Prof. Benndorf von der
Karl-Franz-Universität in Graz Frau Silbert ein, den Grazer Professoren eine
Reihe von Sitzungen unter strengen Laboratoriumsbedingungen, mit Einschluß
1 einer gynäkologischen Untersuchung des Mediums, zu geben. Frau Silbert
lehnte ab. — als Weib war sie dazu berechtigt, als physikalisches Medium nicht.
Die Ablehnung scheint die Professoren gereizt zu haben, denn kurz darauf
publizierte Prof. Benndorf in einer Grazer Zeitung einen Artikel, in welchem er
Berichte mehrerer Laien, die Sitzungen mit dem Medium gehabt hatten, wiedergab
- vieles vermutlich nach dem Hörensagen, natürlich entsprechend aufgemacht
und für die Presse frisiert, wie wir das ja sattsam kennen. Es erübrigt
sich zu sagen, daß die Knallerbsengeschichte einen bevorzugten Platz in dem
Artikel einnahm. Aus der Grazer Zeitung kam die „Entlarvung" in die Wiener
Neue Freie Presse.

Die Mediumschaft der Frau Silbert verdient die Aufmerksamkeit wissenschaftlich
gebildeter Forscher und ich bin sicher, daß sie eines Tages selbst den
Experimenten unter guten Versuchsbedingungen zustimmt, wenn es gelingt, sie
davon zu überzeugen, daß sie durch ihre Art, Sitzungen zu geben, ihre eigenen
Phänomene als Tatsachenmaterial entwertet. Hat sie die Wichtigkeit einwandfreier
Bedingungen aber einmal eingesehen, dann unterwirft sie sich — das
glaube ich bestimmt, denn sie ist intelligent und entgegenkommend — auch
gern der wissenschaftlichen Kontrolle.

Ein neuer Hellsehen

(Auszug aus dem Journal of the American Society for P. R. (Februar 1926).

Von Josef Peter, General a. D.

Rene Sudre veröffentlicht in dem Journal einen sehr interessanten
Artikel: „Ein neuer Hellseher: Der französische Schriftsteller
Pascal Forthuny."

Pascal Forthuny (ein Pseudonym, der wirkliche Name ist Georges Gochet)
geb. in Blois 1872, ist ein wohlbekannter Novellist. Er ist Dichter, Maler,
Musiker, Komponist — kurz ein Universalkünstler und ein glänzender Beweis

bemerkt: „Persönlich hätte ich vorgezogen, unter dem Tisch zu sein, als sonst wo.
Man konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, daß dort ein Beobachter sehr
« nötig gewesen wäre".


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