http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0538
Kleine Mitteilungen.
511
jungfräulichen Ort, der jedem, der ihn kennenlernt, einen selten tiefen Eindruck
hinterläßt, soll das Kunstwerk einer weltweiten Philosophie Wurzel schlagen. Dieser
denkbar ideale Ort liegt mit seinem Villengarten unter südlicher Sonne, in
Licht und Luft, fern vom Qualm und Neid der Städte, und doch vom Norden her
bequem erreichbar. Er ist in seinem ernst-klassischen Schönheitszauber einer der
stimmungsvollsten, feinsten Punkte der Erde.
Die Spaziergänge und Ausfluge, die man von Morcote unternehmen kann, erschließen
eine Welt der Anmut und Freude; Isola Bella, Corner See, Monte
Generoso, Mailand, von den Reizen des Luganer Sees mit seinen Bergen und Buchten
ganz zu schweigen.
Die symbolische Uebereinstimmung der Landschaft von Morcote mit der Eigenart
der neuen Philosophie veranlaßte den Leiter, gerade diesen Ort zu wählen. Die
Verbindung dessen, was er bringt, mit dem Stimmungsgehalt der Landschaft ergibt
eine Harmonie, die zum großen Erlebnis werden kann."
DerGründer und Leiter.
Privatdozent Dr. Ernst Barthel von der Universität Köln ist durch lange praktische
Tätigkeit in der von ihm gegründeten und geführten „Gesellschaft für Lebensphilosophie
" (hauptsächlich in Köln und Bonn) und durch manche anderen Vortragserfahrungen
zu dem Werk vorbereitet. Sein Buch „Lebensphilosophie" (Bonn,
Cohen, 1923) erhielt den Strindbergpreis 1925. Die „Philosophie des Eros" (München
, Reinhardt 1926) hat bei Publikum und Presse ebenfalls warmen Widerhall gefunden
. Die beiden Bücher über Goethe (Goethes Wissenschaftslehre in ihrer
modernen Tragweite, Goethes Relativitätstheorie der Farbe, beide Bonn, Cohen,
1922) haben dazu beigetragen, die philosophische Bedeutung des Dichters für
unsere Gegenwart hervortreten zu lassen. Die Zeitschrift „Antäus, Blätter für
neues Wirklichkeitsdenken" ist ein Bindeglied zwischen den Freunden und Interessenten
der Barthelschen Philosophie und ihrem Urheber.
Wer sich eine Ferienreise in diesem Jahre ermöglichen kann — und Sparsamkeit
ermöglicht es auch weniger Begüterten — sollte nicht versäumen, sich durch
die Verbindung von seltenem Naturerlebnis und geistig-menschlicher Lebensförderung
in Morcote einen Feiertag zu schaffen, der für lange eine tiefe Erinnerung
bleiben wird."
Die Teilnahme an den 12 Vorträgen kostet M.60.— oder 75 Schweizerfranken
. Für das Belegen eines Einführungskurses wird die Hälfte erhoben. Für
Individualbesprechungen kann von Fall zu Fall ein Honorar vereinbart werden.
Im einzelnen sollen diese Richtlinien auch ermäßigt werden können, doch glaubt
man erwarten zu dürfen, daß Freunde^der Sache die äußere Unterstützung nicht als
unwichtig behandeln. Ueberweisungen geschehen am besten auf das Postscheckkonto
Köln Nr. 54645, oder direkt an den Leiter, Morcote, Schweizerhof.
Erklärung. Herr Prof. Busch, Psychologe an der Psychiatr. Klinik in Köln,
bespricht im „Zentralblatt für die gesamte Neurologie und Psychiatrie", Heft 11/12,
vom 15. Juni, Prof. Christoph Schröders: Grundversuche auf dem Gebiete der
psychischen Grenzwissenschaften. Die Art und Weise, wie das geschieht, erhellt
aus einigen Worten wie „dilettantisch unternommene Versuche", „keinerlei Beweiskraft
", „wissenschaftliche Unzuverlässigkeit des Verfassers". — Busch benutzt nun
die gebotene Gelegenheit, seine eigenen Erfahrungen mit dem physikalischen Medium
Frau Vollrath (sic!)T wiederzugeben, obwohl diese in gar keinem Zusammenhang
mit der obigen Arbeit Schröders und den dort genannten Medien
stehen. Trotz der eingehenden, unter Eid gegebenen Sachdarstellung Schröders
und der Widerlegung Büschs im zweiten Mollprozeß vom 27. Januar d. J., bleibt
Busch im Rahmen dieser sehr verspäteten Besprechung einer schon über zwei
Jahre alten Arbeit bei der Behauptung: „Sie hatte ihn (den Stein als Apportphä-
nomen) offensichtlich mit der rechten Hand von hinten im Bogen über ihre linke
Schulter geworfen." Gegenüber dieser Verdächtigung, um nicht zu sagen Ver-*
leumdung, eines anerkannt großen Mediums unserer Tage genügt es, auf die beiden
Aufsätze über den Mollprozeß im Märzheft unserer Zeitschrift von Dr. Kröner und
E. Buchner („psychologisch recht anfechtbare Zeugenaussage") hinzuweisen.
Prof. Busch benutzt weiterhin die Gelegenheit, einen heftigen Angriff gtfgen
mich zu richten. Er sollte mir eigentlich dankbar sein, daß ich ihn seiner Zeit vor
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0538